Tauchen Sardinien – Tauchgebiete vor den Küsten

Jan 22, 2020 | 0 Kommentare

Sardinien gilt als Juwel der italienischen Inseln. Die Mittelmeerinsel ist nicht nur für seine paradiesischen Sandstrände und beeindruckenden Felsformationen bekannt, sie verfügt außerdem über eine vielfältige Unterwasserfauna und -flora und ist somit ein wahres Paradies für Taucher. Besonders für Fans von Delfinen und Muränen kann das Tauchen auf Sardinien ein unvergessliches Erlebnis werden. Nicht nur die farbenprächtigen Korallen und Fische locken Taucher aus aller Welt nach Sardinien, auch die Vielzahl an faszinierenden Schiffs- und Flugzeugwracks macht Sardinien zum absoluten Taucher-Hotspot. Welche die besten Tauchplätze der schönen Insel im Mittelmeer sind, welche Tauchbasen in den beliebtesten Tauchgebieten zu finden sind, welche Tauchkurse angeboten werden und welche Meeresbewohner in den verschiedenen Tauchrevieren zu finden sind, erklärt der folgende Artikel.

 

—Inhaltsverzeichnis—

Was kann man beim Tauchen auf Sardinien alles

Rund um Sardinien gibt es einige Meeresschutzgebiete, die von Tauchenthusiasten besonders gerne aufgesucht werden. Die Gebiete an den spektakulären Küsten Sardiniens haben zahllose Highlights für Taucher auf Lager wie zum Beispiel eindrucksvolle Felsformationen und Höhlensysteme. Die Insel bietet Tauchfans besonders durch seine Vielzahl an Tauchplätzen, an denen man spektakuläre Grotten und Höhlen sehen kann, welche nicht nur über, sondern auch unter Wasser liegen, einige Möglichkeiten zum Höhlentauchen. Zu den Tauchplätzen gehören beispielsweise die Grotta del Bue Marino, die unter Touristen und Tauchern besonders beliebt ist. Auch in den Gebieten rund um das Naturschutzgebiet Capo Caccio und in der Region Cala Gonone gibt es eine große Auswahl an Grotten und Höhlensystemen, die sich zum Grotten- bzw. Höhlentauchen eignen. An diesen Tauchplätzen sind unvergessliche Taucherlebnisse garantiert. Besonders bekannt ist die zweitgrößte Mittelmeerinsel auch für seine atemberaubenden Wracks. Hierzu gehört beispielsweise ein riesiges italienisches Marineschiff, die Isonzo. Sie sank im Jahr 1943, nachdem sie von einem britischen U-Boot getroffen wurde, und ist beeindruckende 80 Meter lang. Seit dem Zweiten Weltkrieg liegt die Isonzo in einer Tiefe von 40-56 Metern auf dem Meeresgrund und gehört seitdem zu den beliebtesten Tauchplätzen der Mittelmeerinsel.

Welche Meeresbewohner gibt es unter Wasser zu sehen?

Egal zu welcher Jahreszeit, Sardinien bietet eine beeindruckende Vielfalt an farbenfrohen Fischen und anderen Meeresbewohnern. Da die Gewässer vor Sardinien besonders klar sind, findet sich in ihnen eine besonders prächtige Unterwasserfauna. Hier können Taucher nicht nur auf Rohrfische, gestreifte und europäische Barrakudas , Tintenfische, Zackenbarsche, Krabben und Brassen treffen, mit etwas Glück lassen sich in den Frühlingsmonaten auch Sonnenfische blicken. Auch Adlerrochen können Taucher in diesen Gebieten des Mittelmeeres beobachten. Selbst Muränen, Tintenfische und Bambushaie gehören zu den Unterwasserbewohnern, auf die glückliche Taucher stoßen können. Auch Seepferdchen gehören zu den üblichen Meeresbewohnern vor der Küste Sardiniens. Ein besonderes Highlight ist außerdem die Pinna nobilis Fanmuschel, da es sich bei ihr um die größte Muschelart weltweit handelt. Besonders beliebt sind bei den Tauchern allerdings die Delfine, welche einem beim Tauchen begegnen können. Die freundlichen Meeresbewohner begegnen einem nicht nur unter Wasser, auch vom Boot aus kann man mit etwas Glück Schwärme von Delfinen beobachten.

Um die bunten Meeresbewohner und ihren Lebensraum zu schützen, gibt es bestimmte Regulierungen und Verbote der italienischen Regierung. Hierzu zählt beispielsweise ein striktes Jagdverbot für Zackenbarsche, welche noch vor einigen Jahren beinahe ausgestorben waren. Heute tauchen diese wieder vermehrt in den Gebieten rund um Sardinien auf.

Welche sind die schönsten Tauch-Spots auf Sardinien?

Auf Sardinien und rund um die Insel herum gibt es insgesamt 33 Nationalparks, Regionalparks und Meeresschutzgebiete, was Sardinien für Naturfreunde und Taucher besonders attraktiv macht. Die Insel besteht aus fünf Provinzen, Cagliari, Sassari, Nuoro, Oristano und Sud Sardegna. Die Hauptstadt der Insel ist Cagliari, die im Süden liegt. Zu Sardinien gehören weitere kleine Inseln, darunter zum Beispiel La Maddalena, Cavoli und Ogliastra. Nördlich der Insel liegt Korsika. Die Küstenabschnitte der Insel erreichen zusammen eine Länge von ganzen 1848 Kilometern. Generell finden aufgrund der an der Westküste vorherrschenden starken Winde die meisten Tauchgänge an der Ostküste der Insel statt. Sowohl der Norden als auch der Süden der Insel bieten sehenswerte Unterwasserhighlights, die auch erfahrene Taucher zum Staunen bringen. Besonders beliebt sind hierbei der Nordwesten, vor allem Bosa, der Golf von Aranci und Alghero, und Villasimius im Süden der Insel. Die Suche nach einer guten Tauchbasis auf Sardinien ist nicht besonders schwer, in den verschiedenen Tauchrevieren gibt es zahllose Tauchschulen, die Tauchkurse und Tauchgänge zu den atemberaubenden Tauchspots der Insel anbieten.

Tauchen im Norden Sardiniens

Im Nordwesten Sardiniens finden sich zahlreiche wunderschöne Strände und Buchten, die sich für Tauchgänge anbieten. Eine davon befindet sich in Alghero, deren Unterwasserhöhlen in der Bucht von Porto Conte ein ganz besonderes Taucherlebnis verspricht. Sehenswert ist außerdem das Meeresschutzgebiet rund um die nahe gelegene Insel namens Asinara. Hier können einige der ältesten Schiffswracks bestaunt werden, die aus der römischen Zeit stammen und einen spektakulären Anblick bieten. Besonders spannend ist außerdem ein Tauchgang zum versunkenen Transportflugzeug Me-233 „Gigant“. Es liegt vor der nordsardischen Küste in ca. 100 Metern Tiefe und beeindruckt durch seine Länge von 30 Metern und Flügelspannweite von mehr als 55 Metern. Ein weiteres Flugzeugwrack kann vor der korsischen Küste betaucht werden. Bei Calvi befindet sich der „Bomber von Calvi“, ein amerikanisches Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, welches in 29 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund liegt. Auch die KT 12, ein 65 Meter langes deutsches Schiff, das 1943 sank und sich nun in 20-35 Metern Tiefe im Nordosten der Insel vor Orosei befindet, bietet einen spektakulären Anblick. Nördlich von Sardinien liegen außerdem einige sehenswerte Inseln, darunter zum Beispiel La Maddalena. Hier befindet sich ein Nationalpark, der La Maddalena zu einem der beliebtesten Tauchspots macht. Im Nordwesten der Insel befindet sich zudem Capo Galera, eines der zahlreichen empfehlenswerten Tauchgebiete. In Capo Galera gibt es eine große Auswahl an Tauchbasen, die Tauchkurse für jedes Niveau anbieten. Auf der anderen Seite Sardiniens, im Nordosten, bietet die Insel Tavolara Tauchenthusiasten ein besonderes Taucherlebnis. Auch an der Küste vor Tavolara gibt es mehrere Tauchcenter, die Tauchgänge zu der Insel anbieten.

Ein weiteres Highlight für Tauchbegeisterte ist außerdem die Meerenge von Bonifacio. Diese liegt zwischen Sardinien und Korsika und zeichnet sich vor allem durch ihre bunte Korallenvielfalt aus. Ein atemberaubender Anblick erwartet Taucher außerdem bei Tauchgängen im Golf von Aranci. Hier befindet sich unter anderem die Insel Figarolo, die durch ihre eindrucksvollen Kalksteinfelsen ein einzigartiges Bild bietet. Auch die Fauna in diesem Gebiet ist besonders vielfältig.

Tauchen im Süden Sardiniens

Doch nicht nur Sardiniens Norden bietet Tauchfans unvergessliche Unterwasserhighlights. Auch im Süden begeistert die Insel durch ihre bunte Unterwasserflora und -fauna. Diese können beispielsweise an der Untiefe Secca del Candeliere oder den Klippen des Capo Spartivento bestaunt werden. Diese liegen im Südwesten von Cagliari, vor der Küste Santa Margherita di Pulas. Eine besonders beeindruckende Vielfalt an Korallen ist außerdem rund um Carloforte zu finden, dort befindet sich bei der Felsküste Tacche Bianche, eine große Korallenkolonie, zu der Tauchgänge unternommen werden können.

Der Süden der Insel ist vor allem dafür bekannt, dass vor seinen Küsten viele Unterwasserwracks liegen. Aus diesem Grund bietet er besonders für begeisterte Wracktaucher zahlreiche attraktive Tauchmöglichkeiten. Sie können zum Beispiel die Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg, welche im Golfo degli Angeli liegen, unter Wasser erkunden. Vor dem köstlich klingenden Capo Carbonara laden noch ältere Wracks, die teilweise sogar aus der römischen Zeit stammen, zu Tauchgängen ein.

Landtauchgänge, Bootstauchgänge und Tauchsafaris auf Sardinien

Sowohl Tauchprofis als auch -anfänger kommen auf Sardinien voll auf ihre Kosten. Auf der Insel gibt es die Möglichkeit, verschiedene Tauchkurse und Tauchgänge zu unternehmen, darunter sowohl Landtauchgänge wie auch Bootstauchgänge. Für jedes Tauchniveau und jede Vorliebe wird bei so gut wie jeder Tauchbasis der passende Tauchgang angeboten. Auf den Bootstauchgängen können unter anderem die zahlreichen Wracks, die vor den Küstenabschnitten der Insel liegen, besichtigt werden. Auch andere Highlights, wie beispielsweise seltene Fischarten, die in tieferen Gewässern leben, erwarten Tauchenthusiasten auf den Bootstauchgängen. Die Landtauchgänge eignen sich besonders für Anfänger, die bereits auf den ersten Tauchgängen die Artenvielfalt der sardischen Unterwasserbewohner bestaunen können. Bei den Landtauchgängen wird in wenigen Metern Tiefe getaucht, so können auch unerfahrene Taucher die Schönheit der sardischen Küsten erleben.

Auch Tauchsafaris werden auf Sardinien angeboten. Wer also Lust darauf hat, den Großteil seines Tages mit dem liebsten Hobby unter Wasser zu verbringen, für den bieten die Safaris die perfekte Gelegenheit. Hier erkunden Tauchenthusiasten über mehrere Tage verschiedene Gebiete vor den Küsten Sardiniens. Dank der großen Auswahl der angebotenen Tauchgänge der zahlreichen sardischen Tauchschulen können sowohl erfahrene Taucher wie auch Anfänger die Unterwasserwelt Sardiniens voll und ganz auskosten. Auch die komplette Tauchausrüstung kann vor Ort geliehen werden.

Wie ist das Klima auf Sardinien und wann ist die beste Zeit zum Tauchen?

Auf Sardinien erwartet Taucher ein angenehmes Klima, das typisch für mediterrane Gebiete ist. Im Juli und August, den heißesten Monaten, liegen die Temperaturen bei ca. 30 Grad Celsius. Im Winter kühlt sich das Wetter merklich ab, mit Temperaturen von um die 14 Grad im Dezember und Januar. In den Sommermonaten betragen die Wassertemperaturen bis zu 26 Grad Celsius, je tiefer getaucht wird, desto mehr sinken jedoch auch die Temperaturen, sodass in 12 Metern Tiefe nur noch ca. 15 Grad Celsius herrschen. Im Winter liegen die Temperaturen bei um die 12 Grad Celsius. Die besten Monate zum Tauchen sind Mai, Juni und Oktober. Zu dieser Zeit ist die Insel nicht wie in den Sommermonaten überfüllt von Touristen, trotzdem herrschen jedoch angenehme Temperaturen.

Wie teuer ist das Tauchen auf Sardinien?

Auf Sardinien gibt es eine große Auswahl an Tauchschulen, und das eigene Hotel bietet oft zusätzlich Tauchgänge an, sodass die Preise für das Tauchen auf Sardinien je nach Tauchbasis durchaus variieren können. Wer auf der Mittelmeerinsel bei bestem Wetter seinen Tauchschein machen möchte, der kann dies bei zahlreichen Tauchschulen tun. Den Schein Scuba Diver von PADI, SSI und CMAS kann man bereits ab ca. 230€ erhalten. Erfahrene Taucher bezahlen für Tauchgänge ab ca. 35 Euro. Hierzu zählen auch Tauchgänge zu den zahlreichen Schiffswracks oder den weiteren beeindruckenden Unterwassergebieten. Im weltweiten Vergleich liegen die Preise fürs Tauchen auf Sardinien somit im Durchschnitt. Es lohnt sich in jedem Fall, sich bereits vorab online über die Preise der verschiedenen Tauchschulen zu informieren oder im Hotel nachzufragen, ob eine Zusammenarbeit mit Tauchschulen besteht und wie sich die Preislage der angebotenen Tauchgänge und -scheine darstellt. Bei der Wahl der Tauchschule lohnt es sich außerdem, auf Erfahrungen anderer Taucher, die sich auf Sardinien auskennen, zu hören.

Fazit

Sardinien ist ein wahres Taucherparadies. Egal wie erfahren man als Taucher sein mag, die Insel hat für jedes Level attraktive Tauchspots zu bieten. Dazu gehören nicht nur Tauchgänge, bei denen die faszinierende Unterwasserflora und -fauna erkundet werden kann, auch Grotten und Höhlen bieten sich an. Besonders beeindruckend sind die vielen Schiffs- und Flugzeugwracks, die vor Sardiniens Küsten liegen. Sie bieten auch für gestandene Taucher atemberaubende Anblicke und unvergessliche Taucherlebnisse. Das Tauchen auf Sardinien lohnt sich somit in jedem Fall. Taucher sollten allerdings darauf achten, dass sie nicht in den Monaten auf die Insel reisen, in denen sie von Touristen überfüllt ist. Bei der großen Auswahl an Tauchschulen und Tauchstationen empfiehlt es sich außerdem, Meinungen anderer Taucher einzuholen und sich über Preise und Angebote zu informieren.

 

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