Mola Mola – Der größte Knochenfisch der Welt

Aug 26, 2020 | 0 Kommentare

Der ursprüngliche Name des Mondfisches, Mola Mola, kommt aus dem Lateinischen (lat. Molidae) und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie Mühlstein. Dieser Name bezieht sich auf seine spezielle Körperform: eine riesige Scheibe mit jeweils einer kleinen Flosse oben und unten. Im Englischen hingegen wird der Mondfisch auch als Sunfish bezeichnet. Ziemlich widersprüchlich, sollte man meinen. Fakt ist aber, dass der Mola Mola diese Bezeichnung seinem Verhalten verdankt, sich einen Großteil der Zeit an der Wasseroberfläche aufzuhalten und sich zu sonnen (so sieht es zumindest aus).

Der Mondfisch gehört zu den Verwandten der Knochenfische und zur Ordnung der Kugelfische. Er gilt als der schwerste Knochenfisch der Welt. Die Ursprünge des Mondfisches gehen zurück bis in die Zeit der Dinosaurier.

Aufgrund seiner Größe besitzt der Mondfisch kaum natürliche Feinde. Das Fleisch des Fisches ist aufgrund seiner Zähigkeit und der dicken Hautschicht darüber nicht einmal für seine Artgenossen besonders genießbar. Zu den wenigen Tieren, die für den Mola Mola gefährlich werden können, gehören Untersuchungen zu Folge Orcas, Blauhaie und der Weiße Hai. Doch selbst für diese Jäger ist der Mondfisch kein Gaumenschmaus, sondern eher Mittel zum Zweck.

Merkmale des Mola Mola

Der Mondfisch kann bei einem Gewicht von über zwei Tonnen eine maximale Länge von über drei Metern erreichen. Allerdings erreicht er seine maximalen Maße nur in seltenen Fällen. Von anderen Knochenfischen unterscheidet sich der Sunfish insbesondere durch seine außergewöhnlichen optischen Merkmale. Sein Körper ist kurz und kaum länger als hoch. Außerdem fehlt ihm eine Schwanzflosse. Ersetzt wird die Schwanzflosse durch Haut, die die Funktion der fehlenden Flosse übernimmt. Diese besondere Art und Form der Schwanzflosse ist ausschließlich beim Mondfisch zu finden. Auch eine Bauchflosse besitzt der Molidae nicht.

Der Körper des Mola Mola ist nicht mit Schuppen besetzt. Stattdessen schützt ihn eine lederartige Haut, die häufig mehrere Zentimeter dick ist. Die Fortbewegung des Mondfisches findet hauptsächlich über die Bewegung der Rücken- und Afterflosse statt. Gestützt ist sowohl die Rücken- als auch die Afterflosse durch eine Vielzahl an Flossenstrahlen. Bei der Rückenflosse sind in der Regel 15 bis 18 Flossenstrahlen zu finden, bei der Afterflosse sind es zwischen 14 und 17.

Die absolute Besonderheit des Mondfisches ist, dass er im Dunkeln leuchtet. Diesem Merkmal verdankt der Mola Mola auch seinen deutschen Namen. Der Grund hierfür liegt im Parasitenbefall. Kaum ein anderer Fisch wird von so vielen Parasiten besetzt wie der Mondfisch.

Was Taucher über den Mola Mola wissen sollten

Mondfische sind, anders als Menschen, Einzelgänger. Während Taucher mit ihrem Tauchbuddy unterwegs sind, werden sie den Mondfisch nur in den allerwenigsten Fällen in Gemeinschaft mit einem anderen Fisch entdecken. Es gibt nur wenig Fische dieser Art, wodurch die Fortpflanzung erschwert wird. Zwar sind Mola Mola noch in sämtlichen Meeren der Welt zu finden, doch ihr Bestand sinkt. Die Gründe hierfür gehen nicht nur auf den Klimawandel zurück. Auch immer größere Netze von Fangflotten machen den Mondfischen das Überleben schwer. Daher wird der Mondfisch von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft. Für den Menschen ist der Mondfisch vollkommen ungefährlich.

Häufig hält sich der Mondfisch nahe an der Wasseroberfläche auf. Er schwimmt hier entweder senkrecht im Wasser, wobei seine Rückenflosse über der Wasseroberfläche zu sehen ist, oder treibt mit dem Bauch Richtung Oberfläche, wodurch der Eindruck entsteht, er würde sich sonnen. Womit genau sich dieses Verhalten begründen lässt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Allerdings hält sich der Mola Mola auch in Tiefen von bis zu 500 Metern auf. Es wird davon ausgegangen, dass er in den Tiefen der Meere auf Jagd geht, während er sich ansonsten eher an der Wasseroberfläche aufhält. Zu seinen Hauptnahrungsquellen gehören Quallen und Salpen. Sowohl Quallen als auch Salpen gehören zu den gallertigen Lebewesen, ebenso Schlangensterne, die die nächsten Verwandten der Seesterne sind. Obwohl Schlangensterne von vielen Fischen als Nahrung angesehen werden, da sie sich auf dem Meeresgrund aufhalten, werden sie selten vollständig verspeist. Der Grund hierfür ist, dass Schlangensterne häufig leuchtende Drüsenzellen besitzen – wird ein Arm abgebissen, leuchtet der Körper des Schlangensterns auf, was ihre Angreifer vertreibt. Doch auch Plankton, kleine Fische und Krebstiere bieten sich für den Sunfish als Nahrung an.

Hier ist der Mola Mola zu finden

Beheimatet ist der Molidae insbesondere in warmen Meeren. Daher ist Knochenfisch besonders häufig im östlichen Pazifik sowie dem östlichen und westlichen Atlantik zu finden. Auch im Mittelmeer besteht die Möglichkeit, einen Mondfisch zu Gesicht zu bekommen. Je nach Jahreszeit, besonders im Herbst, kann er sogar in der Nordsee auftauchen. Zu finden ist der Mola Mola allerdings nicht in Küstennähe. Vielmehr hält er sich im offenen Meer auf.

Indonesien – Gute Chancen auf eine Begegnung mit dem Mola Mola

Taucher haben wohl die besten Chancen, einen Mondfisch zu entdecken, wenn sie sich auf die in küstennähe gelegenen Putzerstationen konzentrieren. Erreichbar sind diese sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Die Putzerstationen steuern Mola Molas gerne an, um sich von Putzerfischen reinigen zu lassen. Hier werden sowohl abgestorbene Hautpartikel als auch Parasiten entfernt. In Indonesien haben Taucher eine riesige Auswahl schöner Tauchplätze. Doch zwei von ihnen bieten sich für Taucher, die den Mondfisch sehen wollen, besonders an: Crystal Bay in Nusa Penida und Mimpang bei Candidasa. An beiden Tauchplätzen stehen die Chancen in der Zeit zwischen Juli und Oktober besonders gut. Wer auf Bali bisher noch nicht tauchen war, bekommt an unterschiedlichen Tauchschulen die Möglichkeit, ein Teil der Unterwasserwelt zu werden. Angebote für Tauchkurse sind in Indonesien aufgrund der allgemeinen Beliebtheit der Gewässer an vielen Tauchbasen zu finden.

Crystal Bay – Nusa Penida

Die Putzerstationen, die an der Küste von Nusa Penida zu finden sind, gelten nicht nur als Hotspot der Mola-Sichtungen. Während der Hauptzeit der Molas bieten täglich unterschiedliche Tauchbasen Ausflüge zu den Tauchplätzen an. Dementsprechend sind unzählige Taucher in der Nähe der Putzerstationen unterwegs, um einen Blick auf den Mondfisch zu werfen.

Orientiert man sich an den Angeboten der lokalen Tauchbasen, stehen die Chancen gut, abseits des Taucher-Trubels einen Mondfisch zu sichten.

Ebenfalls hoch im Kurs: Mimpang bei Candidasa

Lange Zeit galt Mimpang als Geheimtipp unter Taucher. Doch dies hat sich geändert. Der Tauchplatz ist mittlerweile hoch frequentiert und wird täglich von vielen Tauchern angesteuert. Nicht zuletzt wegen der guten Chancen auf eine Begegnung mit dem seltenen Mola Mola.

Wer sich abseits der typischen Touristenströme aufhalten und seine Voraussetzungen für ein Treffen mit dem Mondfisch optimieren möchte, sollte sich an lokale Tauchbasen wenden. Diese bieten häufig Touren an, die abseits der typischen Tauchzeiten liegen. Wer hier früh morgens abtaucht, hat besonders gute Chancen, sich ohne großes Geblubber anderer Taucher auf die Suche nach dem Mola Mola zu machen.

Der Mola Mola in Australien

Australien steht bei vielen Tauchern hoch im Kurs. Insbesondere das Great Barrier Reef, das größte Riff der Welt, zieht jährlich unzählige Taucher nach Australien. Es besticht neben den farbenfrohen Korallenriffen insbesondere durch die Artenvielfalt der Meeresbewohner, die hier zu finden ist. Auch der Mola Mola ist in den Gewässern Australiens zu finden. Wer hier abtaucht und die Augen offen hält, hat gute Chancen den Mondfisch einmal in seinem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

 

  1. Bild von Ilse Reijs and Jan-Noud Hutten auf flickr.
  2. Bild von geralt auf Pixabay.
  3. Bild von pixel2013 auf Pixabay.