Tauchcomputer – Welcher ist der Richtige für mich?

Sep 15, 2020 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tauchcomputer übernimmt zahlreiche Funktionen, darunter beispielsweise die Berechnung der Tauchzeit, der Aufstiegsgeschwindigkeit, den Luftverbrauch, die Nullzeit und die notwendigen Dekompressionsstopps.
  • Generell empfiehlt es sich, einen Tauchcomputer relativ früh zu kaufen und sich danach die restliche Tauchausrüstung zuzulegen.
  • Besitzt man einen Tauchcomputer, sollte man die regelmäßige Pflege und Wartung beachten.
  • Die Kosten für einen Tauchcomputer variieren je nach Art des Computers, Funktionen und Hersteller, durchschnittlich liegen die Preise für ein gutes Modell von Suunto, Scubapro, Mares oder Cressi zwischen 200-300 Euro.

Aufgaben des Tauchcomputers

Egal ob Anfänger oder Profi, ein Tauchcomputer sollte für jeden Taucher zur Ausrüstung dazugehören. Neben anderen Ausrüstungsteilen wie der Tauchermaske, dem BCD, den Taucherflossen, dem Atemregler und dem Neoprenanzug bildet der Tauchcomputer einen der wichtigsten Bestandteile der Tauchausrüstung, egal ob geliehen oder als Teil der eigenen Ausrüstung. Der Tauchcomputer übernimmt verschiedene Aufgaben unter Wasser, die für einen sicheren Ablauf des Tauchgangs entscheidend sind.

Zu den Funktionen, für die ein Tauchcomputer zuständig ist, gehören die Folgenden:

  • Tauchtiefe: Auf dem Tauchcomputer kann man jederzeit nachsehen, in welcher Wassertiefe man sich gerade befindet.
  • Dauer des Tauchgangs: Auch, über welche Tauchzeit man sich bereits unter Wasser befindet, wird vom Tauchcomputer angezeigt. Dies funktioniert, indem der Computer den Unterwasserkontakt misst.
  • Berechnung der Restnullzeit: Tauchcomputer übernehmen die wichtige Aufgabe, dem Taucher anzuzeigen, wie lange er in der aktuellen Wassertiefe verweilen kann, bevor eine Dekompressionspflicht besteht. Diese Nullzeit berechnet er anhand der Dauer des Tauchganges und der Tauchtiefe.
  • Dekompressionsstopps: Um zu vermeiden, dass der Taucher zu schnell auftaucht und das Risiko einer Taucherkrankheit besteht, wird ihm vom Tauchcomputer angezeigt, wann er Dekompressionsstopps einlegen sollte und wie lange diese andauern sollten. Das bedeutet, dass der Taucher nach einer gewissen Tauchzeit eine Pause einlegen muss, damit die Aufstiegsgeschwindigkeit nicht zu groß wird und die Stickstoffsättigung im Blut nicht ausreichend abgebaut werden kann.
    Zur Berechnung der Dekompressionsstopps werden oft bestimmte Dekompressionstabellen verwendet. Diese Dekompressionstabellen werden in der Tauchausbildung im Detail besprochen. In einer Dekompressionstabelle ist nicht nur zu erkennen, wann ein Stopp eingelegt werden muss, sondern auch, wie viele Minuten dieser andauern sollte.
  • Sicherheits-Stops: Um am Ende des Tauchganges zu wissen, wann man einen Sicherheits-Stop von drei Minuten einlegen sollte, um das Risiko der Taucherkrankheit zu umgehen, zeigt der Computer dem Taucher in einer Tauchtiefe von fünf Metern an, dass nun der Stop eingelegt werden sollte.
  • Flugverbotszeit: Da auch nach dem Tauchgang eine gewisse Restsättigung im Blut des Tauchers besteht und das Fliegen für einen gewissen Zeitraum nach dem letzten Tauchgang ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, informiert der Tauchcomputer oft auch darüber, wann man wieder in den Flieger steigen darf. In der Regel sollte man damit mindestens 24 Stunden nach dem Tauchgang warten, damit die Restsättigung im Blut auch wirklich abgebaut ist.
  • Aufstiegswarnung: Da ein zu schnelles Auftauchen gesundheitliche Risiken für den Taucher birgt, warnt der Tauchcomputer, sobald man mehr als 18 Meter pro Minute aufsteigt.
  • Nitrox-Modus: Auch für Freunde des Nitrox-Tauchens gibt es bei einigen Tauchcomputern einen speziellen Nitrox-Modus. Dieser dient vor allem dazu, eine Sauerstoffvergiftung zu vermeiden, da eine bestimmte maximale Tauchtiefe beim Nitrox-Tauchen nicht überschritten werden darf.
  • Einbeziehen bekannter Daten bei Wiederholungstauchgängen: Viele Tauchcomputer können, wenn sie für Wiederholungstauchgänge genutzt werden, aus bekannten Daten der vorherigen Tauchgänge verschiedene Faktoren wie beispielsweise die Nullzeit oder die Aufstiegszeit prognostizieren.
  • Messen des Flaschendrucks: Auch die Messung des Flaschendrucks ist bei luftintegrierten Tauchcomputern möglich.

Arten von Tauchcomputern

Obwohl die meisten Tauchcomputer sich in ihren Grundfunktionen ähneln, gibt es bestimmte Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen der Tauchcomputer. Dazu gehört beispielsweise die Berechnung der Sättigung des Gewebes mit Sauerstoff. Je nach Hersteller können die Berechnungsmodelle für die Restnullzeit unterschiedlich ausfallen. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine dieser Berechnungsweisen sicherer sein muss als die andere. Auch in ihrem Aufbau können sich die Tauchcomputer unterscheiden.

Zu den geläufigsten Modellen der Tauchcomputer gehören der klassische Tauchcomputer ohne Luftintegration, der luftintegrierte Tauchcomputer mit einem drahtlosen Sender und der luftintegrierte Typ mit einem Schlauchanschluss.

Art Merkmale Besonderheiten
Klassischer Tauchcomputer ohne Luftintegration Erfüllt die grundlegende Funktion des Dekompressionsberechners, keine Verbindung zur Tauchflasche, Luftverbrauch wird nicht miteinbezogen Besonders für Anfänger geeignet, gängigstes Modell, einfach zu bedienen, relativ günstig
Luftintegrierter Tauchcomputer mit einem drahtlosen Sender und integriertem Finimeter Finimeter im Tauchcomputer integriert, drahtlose Verbindung von Computer und Sender, Restluft wird in Berechnung miteinbezogen Relativ kostspielig, eher für fortgeschrittene Taucher geeignet
Luftintegrierter Tauchcomputer mit einem Schlauchanschluss Integriert in eine spezielle Halterung (Konsole), kann als digitales Finimeter genutzt werden, Restluft wird in Berechnungen miteinbezogen Besonders sichere Verbindung zwischen Tauchcomputer und Tauchflasche, eher für erfahrene Taucher geeignet

Der klassische Tauchcomputer und die luftintegrierte Version werden meist in Form eines Armbands, ähnlich wie eine Armbanduhr hergestellt. Natürlich kann man auch ein sogenanntes Konsolenmodell wählen, dieses ist jedoch klobiger als das Armbandmodell. Zudem bietet der Armband-Tauchcomputer den Vorteil, die Anzeige immer ohne Umstände im Blick behalten zu können.

Welche Eigenschaften muss ein Tauchcomputer haben?

Die meisten Tauchcomputer ähneln sich in ihren Funktionen und ihrem Aussehen. Es gibt jedoch verschiedene Punkte, die einen guten Tauchcomputer ausmachen.

  • Grundfunktionen: Der Tauchcomputer sollte in jedem Fall über die grundlegenden Funktionen, die unter Wasser bei den meisten Tauchgängen von Bedeutung sind, verfügen. Dies ist bei so gut wie allen modernen Tauchcomputern der Fall.
  • Extra Funktionen: Wenn ein Taucher bestimmte Tauchgänge unternimmt oder zum Beispiel Nitrox-Tauchen möchte, gibt es einige Modelle, die diese Funktionen mittlerweile bieten.
  • Bedienbarkeit: Der Tauchcomputer sollte gut zu bedienen sein, das bedeutet vor allem, dass unter Wasser mit wenigen Knopfdrücken die wichtigen Daten schnell eingesehen werden können.
  • Größe: Wichtig ist bei einem Tauchcomputer, dass er groß genug ist, dass die Anzeige gut zu lesen ist, jedoch nicht so groß, dass er klobig wirkt.
  • Anzeige: Die Anzeige sollte gut lesbar und verständlich aufgebaut sein. Natürlich muss man sich an einen neuen Tauchcomputer eine Weile gewöhnen, jedoch sollte die Anzeige nicht unnötig kompliziert aufgebaut sein, sodass unter Wasser Unsicherheiten auftreten könnten.

Worauf muss ich beim Kauf eines Tauchcomputers achten?

Entschließt man sich dazu, einen eigenen Tauchcomputer zu kaufen, so sollte man auf bestimmte Aspekte achten und verschiedene Fragen bedenken:

  • Welche Funktionen benötigt der Tauchcomputer? Zunächst einmal sollte man sich fragen, ob man, abgesehen von den Grundfunktionen, weitere spezielle Funktionen benötigt. Dazu gehört beispielsweise der Nitrox-Modus.
  • Armband oder Konsole? Die meisten Taucher empfinden Armband-Modelle als angenehmer und praktischer, jedoch hat die Konsole den Vorteil, dass die Verbindung zwischen Computer und Tauchflasche besonders fest ist.
  • Welcher Tauchcomputer-Typ? Je nachdem, wie erfahren ein kaufinteressierter Taucher ist und welche Vorlieben er in puncto Tauchcomputer und dessen Bedienung hat, eignen sich verschiedene Tauchcomputer-Typen am besten.
  • Batterie eigenständig herausnehmbar? Beim Kauf sollte man außerdem darauf achten, dass man die Batterie des Tauchcomputers selbst auswechseln kann, sodass nicht extra ein Fachmann dies übernehmen muss. Dies spart dem Taucher Zeit und Kosten.
Hinweis:

Generell empfiehlt es sich, den Kauf eines Tauchcomputers relativ früh in Angriff zu nehmen. Somit kann keine Verwirrung herrschen, die bei den verschiedenen Arten der Anzeigen schnell entstehen kann. Jegliches Risiko, die wichtigen Werte unter Wasser nicht korrekt ablesen zu können, wird somit umgangen. Je früher man sich einen eigenen Tauchcomputer zulegt, desto mehr Geld spart man außerdem auf Dauer bei der Leihausrüstung.

Wie pflege ich meinen Tauchcomputer am besten?

Da ein Tauchcomputer ein wichtiger und kostspieliger Teil der Tauchausrüstung ist, sollte man diesen unbedingt gut pflegen. Damit der Tauchcomputer jahrelang voll funktionsfähig bleibt, sind folgende Punkte besonders zu beachten:

  • Reinigung: Da Salzwasser und Sand für viele Materialien schädlich sein können und im schlimmsten Fall dazu führen können, dass der Tauchcomputer undichte Stellen bekommt, sollte man ihn nach jedem Tauchgang mit klarem Süßwasser abspülen. Ist der Computer verschmutzt, sollte zur Reinigung eine weiche Zahnbürste oder ein feuchtes Tuch benutzt werden, chemische Reinigungsstoffe sollte man jedoch unbedingt vermeiden.
  • Schläge und Stöße vermeiden: Seinen Tauchcomputer sollte man äußerst vorsichtig behandeln. Dazu gehört auch, dass man ihn möglichst nicht fallen lässt und so gut es geht vor Schlägen und Stößen schützt. Um den Computer zusätzlich zu schützen, empfiehlt sich außerdem der Kauf einer speziellen Schutztasche. Auf Reisen sollte man den Computer am besten mit ins Handgepäck nehmen, um zu vermeiden, dass er im Koffer zu sehr hin- und hergeworfen wird.
  • Sonneneinstrahlung vermeiden: Wie auch bei den anderen Bestandteilen der Tauchausrüstung gilt: Direkte Sonne sollte auf Dauer vermieden werden. Auch Hitze kann den Materialien des Tauchcomputers zusetzen.
  • Richtig lagern: Da der Tauchcomputer weder Hitze noch Sonne mag, sollte er in einem schattigen und relativ kühlen Ort gelagert werden. Außerdem ist es besonders wichtig, den Computer trocken zu lagern.
  • Batterie: Beim Wechseln der Batterien ist wichtig, dass keinerlei Sand oder Dreck in das Batteriefach gelangt. Zudem empfiehlt es sich, eine kleine Menge Silikonfett für den O-Ring zu verwenden.

Wie erfolgt die Überprüfung und Wartung eines Tauchcomputers?

Auch die regelmäßige Wartung und Überprüfung des Computers ist wichtig. Hierbei ist Folgendes zu beachten:

  • Funktionsfähigkeit: Vor allem dann, wenn man länger keinen Tauchgang mehr unternommen hat, sollte man zwischendurch prüfen, ob der Computer funktionsfähig ist. Dazu gehört auch die Frage, ob ein Batteriewechsel notwendig ist.
  • Tiefenmesser: Ungefähr alle zwei Jahre sollte die Überprüfung und Kalibrierung des Tiefenmessers von einem Fachmann durchgeführt werden.

Preise und bekannte Hersteller von Tauchcomputern

Die Auswahl an Tauchcomputern auf dem Markt ist sehr groß. Zu den beliebtesten Modellen gehören Suunto Tauchcomputer, Mares Tauchcomputer, Scubapro Tauchcomputer und Cressi Tauchcomputer. Im Tauchcomputer Test werden die besten Computer, die aktuell auf dem Markt sind, vorgestellt.

Tauchcomputer Eigenschaften Preis
Mares Tauchcomputer Dive MATRIX Kompakt, automatisches Umschalten in den Tauchmodus, Warnung bei zu schnellem Auftauchen, Mares Tauchcomputer kann auch als herkömmliche Uhr verwendet werden 279,00€

 

Cressi Tauchcomputer Newton Titanium Tauchtiefe von bis zu 120 Metern, Warnung bei zu schnellem Auftauchen 227,40€
Suunto Tauchcomputer ZOOP NOVO black Leicht zu bedienen, Warnung bei zu schnellem Auftauchen, Suunto Tauchcomputer ist relativ günstig 190,00€
Cressi Tauchcomputer Giotto Schutzschirm des Displays kann ausgewechselt werden, Batterie des Cressi Tauchcomputers eigenständig herausnehmbar, Advanced Nitrox Modus 212,94€
Mares Tauchcomputer Quad Sehr großes Display, leicht zu bedienen, Warnung vor zu schnellem Auftauchen 234,00€
Scubapro Tauchcomputer Aladin Sport Matrix Der Scubapro Tauchcomputer kann individuell auf das Alter und körperliche Eigenschaften des Tauchers eingestellt werden, drei verschiedene Tauchmodi, Scubapro Tauchcomputer mit digitalem Kompass, preisgünstig 171,07€

Fazit: Warum ein Tauchcomputer so wichtig ist

Ein Tauchcomputer stellt einen wichtigen Teil der Tauchausrüstung dar, welcher für die Sicherheit unter Wasser unabdingbar ist. Der Tauchcomputer bietet eine Übersicht über alle wichtigen Daten, wie zum Beispiel die Tauchtiefe und die Restnullzeit. Wer sich einen Suunto, Scubapro, Cressi oder Mares kaufen möchte, der sollte dies möglichst früh tun und entsprechend seiner Vorlieben und gewünschten Funktionen entscheiden, welches Modell das richtige ist. Die Pflege und Wartung des Tauchcomputers sollten unbedingt bedacht werden, damit einen das kostspielige Gerät so lange wie möglich auf Tauchgängen begleiten kann.

 

Bild von Ted Barrera, CC BY-SA 2.0 auf flickr.