Neoprenschuhe – Essenziell bei der Tauchausrüstung

Jan 29, 2021 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Neoprenschuhe sind bei Tauchern, Schnorchlern, Surfern und Strandurlaubern sehr beliebt.
  • Neoprenschuhen bestehen aus festem, wärmedämmendem Synthesekautschuk und dienen als Schutz.
  • Wer seine Unterwasser-Fußkleider nach Anleitung pflegt, hat länger etwas davon.
  • Die Preise für die Füßlinge aus Neopren liegen etwa zwischen 10 und 70 Euro: Die Kosten hängen ganz von den Wünschen des Käufers ab.

Aufgaben der Neoprenschuhe

Neoprenschuhe sind zum Tauchen nicht unbedingt nötig? Natürlich besteht die Möglichkeit, auch ohne die Fußbekleidung Unterwasserabenteuer zu erleben, doch manch ein Taucher hat dies hinterher schon bereut. Denn die aus festem, wärmedämmendem Synthesekautschuk gefertigten Schuhe dienen als wirkungsvoller Schutz, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Unter Wasser gibt es mehr als genug große und kleine Gefahren, einige davon lassen sich mit diesem einfachen Utensil aushebeln: Die Füße werden vor Schnitten und Schürfwunden geschützt, die zum Beispiel durch scharfe Felskanten, Korallen oder Seeigel entstehen. Außerdem hält das Neopren, auch Chloropren genannt, die Füße schön warm, auch in kaltem Wasser. Damit helfen die Schuhe im Zusammenspiel mit einem Neoprenanzug, den Körper vor einer Unterkühlung zu bewahren. Zu guter Letzt verfügen die Unterwasser-Kleidungsstücke über rutschfeste Sohlen, sodass der Taucher damit auf glatten Flächen Halt findet. Übrigens greifen nicht nur Taucher zu diesem praktischen Utensil, auch Schnorchler, Surfer und einfache Strandgänger haben ihre Freude daran.

Arten von Neoprenschuhen

Das Wort „Neoprenschuhe“ stellt einen Überbegriff für verschiedene Arten von Fußbekleidungen dar. Hauptsächlich teilt sich der Bereich in drei Typen ein, die eng miteinander verwandt sind. Zuerst einmal wären da die Neopren-Badeschuhe, die oftmals auch am Strand zu sehen sind. Danach folgen die flexiblen, dünnwandigen Neoprensocken als teil einer Tauchausrüstung und den krönenden Abschluss bilden die robusten Surfschuhe, die sich wiederum in Reef-Booties und Winter-Booties unterteilen. Die erstgenannten sind dünnwandiger und sollen hauptsächlich vor Verletzungen an Riffen und Seeigeln schützen. Die Letzteren gelten als besonders kälteresistent. Genauere Information zu den einzelnen Arten der Füßlinge finden sich in der folgenden Liste.

Neoprensocken

Neopren-Badeschuhe

Surfschuhe

Relativ dünnwandig

Dickwandiger

Sehr stabil

Ohne Sohle

Mit fester Sohle

Rutschfeste Sohle und Fußbett

Weich und elastisch

Relativ starr

Relativ starr

Wärmeisolierend

Weniger wärmend

Je nach Ausführung wärmend

Auch zum Unterziehen nutzbar

Allein oder über Neoprensocken

Alleinige Fußbekleidung

Nicht zum Surfen geeignet

Hauptsächlich für den Strand

Hauptsächlich fürs Surfen

Unterzieher für die Flossen

Fußschutz gegen Muscheln / Seeigeln

Spezialausrüstung

Verschiedene Preisklassen

Eher für Laien

Relativ teuer

Welche Eigenschaften müssen Neoprenschuhe haben?

Wie oben ersichtlich, weisen Neoprenschuhe viele unterschiedliche, teils sogar gegensätzliche Eigenschaften auf. Der Einkauf sollte sich auf den eigenen Bedarf ausrichten, aus diesem Grund steht die folgende Frage immer zuerst: Was genau brauche ich? Taucher werden sich eher auf den Bereich Neoprensocken und -stiefel konzentrieren, um ihre Flossen zu unterpolstern und im Verbund mit dem Neoprenanzug für eine gute Wärmeisolierung zu sorgen.

  • Materialdicke: Neoprenschuhe für Taucher sind normalerweise 3 bis 7 mm dick. Es geht auch darunter und darüber, doch die genannte Spanne reicht für den normalen Bedarf aus. Je tiefer die Wassertemperaturen, desto dicker und isolierender sollte die Fußbekleidung sein.
  • Wärmeisolierung: Trotzdem sollte ein Käufer nicht allein auf die Dicke achten, wenn er isolierende Neoprenschuhe benötigt. Schließlich liegt es auch an der Materialqualität, ob die Fußkleider wirksam schützen oder nicht. Es ist also besser, auch nachzuprüfen, für welche Wassertemperaturen sich die ausgewählten Produkte tatsächlich eignen.
  • Sohle: Taucher benötigen nicht unbedingt eine Sohle für ihre Neoprenschuhe, es sei denn, sie haben öfter mal Bodenkontakt. Sohlen sollten immer weich und flexibel sein, aber trotzdem robust und rutschhemmend.
  • Form: Einige Neoprenschuhe sind hoch geschnitten, andere nicht. High-Cut-Schuhe eignen sich vor allem zum Gebrauch in Kaltwasser, nebenbei schützen Sie den empfindlichen Knöchel vor Stößen und Schrammen. Split-Toes hingegen verfügen über einen getrennten Zehenbereich, um Surfern ein besseres Boardgefühl zu geben.
  • Elastizität: Wer seine Füße in den neuen Neoprenschuhen noch wie gewohnt bewegen möchte, der achtet auf größtmögliche Elastizität. Starre Schuhe können sehr robust sein, schränken aber die Mobilität ein. Sorgen Sie beim Kauf für ein bestmögliches Verhältnis zwischen Schutz und Bewegungsfreiheit.
  • Preis: Die Preise für Neoprenschuhe fallen aufgrund der vielfältigen Formen und Qualitäten höchst unterschiedlich aus. Wer seine Fußbedeckung häufig nutzt, vielleicht sogar im Profi-Bereich, kann dafür durchaus 50 bis 70 Euro ausgeben. Andererseits sind günstige Produkte schon für etwas mehr als 10 Euro zu haben.
  • Größe: Die Größen von Neoprenschuhen entsprechen den normalen Schuhgrößen. Das heißt, dass sich niemand beim Einkauf groß umstellen muss, sondern es gilt, auf die üblichen Zahlen zu achten. Die Spannweite reicht von kleinsten Kindergrößen bis hin zu Übergrößen.

Worauf muss ich beim Kauf von Neoprenschuhen achten?

Ein einziger Blick auf das reichhaltige Angebot genügt: In diesem Bereich tut guter Rat not, wenn es darum geht, genau das passende Paar Füßlinge zu finden. In diesem Sinne ist es sehr nützlich, eine Liste zur Hand zu haben, die bei der Auswahl hilft. Welche Eigenschaften brauchen meine Schuhe – und welche sind eher unnötig oder sogar störend? Gehen wir einfach der Reihe nach vor, um Ihr persönliches Paar Fußwärmer zu finden, das Ihren Ansprüchen vollauf genügt.

  • Art: Im ersten Schritt empfiehlt es sich, die für die eigenen Zwecke passende Neoprenschuh-Art auszusuchen. Sollen es eher Neoprensocken sein, feste Badeschuhe oder gar Surfschuhe? Damit hat sich die Auswahl schon stark verkleinert.
  • Wärme: Wer mit seinen Neoprenschuhen über einen karibischen Strand läuft, braucht keine Wärmeisolierung. Beim Tauchen und Surfen in Kaltwasser sieht es schon ganz anders aus. Eine Faustregel besagt: Bei über 14 Grad Celsius Wassertemperatur reichen auch dünne Socken von unter 3 mm aus, zwischen 7 und 14 Grad sollten die Neoprenschuhe schon 4 bis 5 mm dick sein und bei 7 Grad greifen erfahrene Taucher zu 6 – 8 mm starken Überziehern.
  • Feinfühligkeit: Im nächsten Schritt kümmern wir uns um die Feinfühligkeit der Schuhe, das ist vor allem für Surfer wichtig. Sie müssen das Board unter ihren Füßen spüren, um sich gut ausbalancieren zu können. Das geht trotz griffiger Sohlen, diese müssen nur elastisch genug sein.
  • Sohle: Überhaupt ist die Sohle eines der wichtigsten Entscheidungskriterien. Taucher können meistens gut und gerne auf sie verzichten, während Badefreunde, Surfer und Schnorchler normalerweise auf eine feste Sohle angewiesen sind. Bei Surfern muss diese auch noch besonders rutschhemmend sein.
  • Split-Toes oder Round-Toes: An dieser Stelle achten wir noch auf eine weitere Feinheit. Einige Neoprenschuhe verfügen über Split-Toes, die den Surfern äußerst dienlich sind. Manchmal sind die gesplitteten Zehen optisch verborgen, sodass die Schuhe von außen wie Round-Toes aussehen – das mögen einige Leute rein optisch lieber. Meistens sind Round-Toes-Schuhe aber auch genau das, wonach sie aussehen: Neoprenschuhe ohne Zehentrennung.
  • Winter oder Reef Booties: Wenn es Surfschuhe sein sollen, dann steht jetzt die Entscheidung zwischen Winter und Reef Booties an. Die einen sind etwas für Kalt-Surfer, die anderen für Südseeschwärmer. Winter Booties mit Split-Toes sind übrigens nicht sehr zweckmäßig, sie lassen die Zehen zu schnell auskühlen.
  • Schnitthöhe: Nun gilt es, sich für High Cut oder Low Cut zu entscheiden, also die Frage zu beantworten, ob die Neoprenschuhe bis über die Knöchel reichen sollen. Taucher bevorzugen den High Cut, weil sie ihre Füße damit optimal gegen Druckstellen schützen, die von den Taucherflossen stammen.
  • Design: Wenn alle anderen Dinge geklärt sind, dann hat auch noch das Auge ein Wörtchen mitzureden. Neoprenschuhe sind heute nicht mehr nur reine Nutzobjekte, sondern sie haben auch ihre modischen Seiten. Sie zeigen sich in kunterbuntem oder dezentem Look, mit Meeresmotiven oder in Uni-Farben. Erlaubt ist, was gefällt.

4 Schritte, um optimale Neoprenschuhe zu finden

Das dauert alles zu lange – schnelle Entscheidungen müssen her? Die folgende Checkliste stellen wir für Eilige bereit, die zügig zu ihrem Ziel gelangen möchten.

  1. Wofür brauche ich die Neoprenschuhe? Für Strandspaziergänge und Badefreuden reichen Low-Cut-Modelle mit fester Sohle. Taucher bevorzugen Neoprensocken ohne Sohle im High-Cut-Stil, während Surfer auf spezielle Surfschuhe setzen.
  2. Wie viel Wärmeisolierung ist nötig? In kaltem Wasser sollten die Neoprenschuhe 6 bis 8 mm dick sein, bei Temperaturen zwischen 7 und 14 genügen 4 bis 5 mm und in warmem Wasser darf das Material ruhig noch dünner sein.
  3. Wie beweglich sollen die Füße sein? Auf dem Surfbrett müssen die Füße maximal beweglich bleiben, aber auch unter Wasser beim Tauchen haben die Fußmuskeln einiges zu tun. Vergleichsweise starre Badeschuhe eignen sich eher als Schutz beim Baden gegen Muscheln und Steine.
  4. Welche Preisklasse darf es sein? Zum Schluss noch einmal kurz das Budget prüfen und alles aussortieren, was zu teuer ist. Übrig bleiben die Neoprenschuhe, deren Eigenschaften am besten zum eigenen Profil passen.

Wie pflege ich meine Neoprenschuhe am besten?

Sein persönliches Hab und Gut gründlich zu pflegen ist immer eine gute Idee. Dieser Grundsatz gilt auch für Neoprenschuhe und Neoprenstiefel, die schon mit wenig Aufwand deutlich länger halten können. So funktionieren die fachkundige Reinigung und Pflege:

  • Nach dem Gebrauch in Salzwasser sollten Neoprenschuhe immer direkt mit einer guten Portion Süßwasser ausgewaschen werden.
  • Wenn irgendwo Schmutz klebt, sollte man diesen mit einem weichen Lappen beseitigen.
  • Zum gründlichen Trocknen ziehen die meisten Nutzer ihre Neoprenschuhe erst auf rechts, dann auf links.
  • Zu viel Sonnenlicht tut dem Neopren nicht gut. Es ist deutlich besser, die Schuhe im Schatten trocknen zu lassen.
  • Auf dem Markt werden auch Spezialpflegemittel für Neoprenschuhe angeboten. Es ist empfehlenswert, diese vor der ersten Verwendung an einer versteckten Stelle zu testen.
  • Bei längerem Nichtgebrauch gilt es, die Kleidungsstücke trocken und sonnengeschützt zu lagern.

Tipps & Tricks zur Nutzung von Neoprenschuhen

Gut zu wissen:

Neoprenschuhe müssen möglichst eng sitzen, schließlich möchte der Träger sie nicht unterwegs verlieren. Normalerweise ist es genau richtig, die reguläre Schuhgröße auszuwählen, doch manchmal liegt der Nutzer auch zwischen zwei Größen: In diesem Fall passt meistens das kleinere Modell. Beim ersten Anziehen fühlt sich diese Art von Schuhen immer ziemlich eng an, das ist völlig normal. Bitte daran denken: Blasen gibt es meistens, wenn die Neoprenschuhe zu locker sitzen und hin- und herrutschen. Ein fester Halt ist von Vorteil.

Die folgenden Tipps helfen Neulingen dabei, ihre Neoprenschuhe besser kennenzulernen. Was ist damit machbar – und was nicht? Und woraus besteht überhaupt „Neopren“?

  • Lasche: Die Lasche an der Ferse stellt eine Art Schuhanzieher dar. Wer sie nutzt, hat es viel leichter, in die engen Neoprenschuhe hineinzusteigen.
  • Barfußschuhe: Einige Leute nutzen Neoprensocken oder -schuhe gern als kostengünstige Alternative zu Barfußschuhen. Dafür spricht, dass sie eine flexible Sohle besitzen und ein gewisses Barfuß-Feeling erzeugen. Dagegen sprechen aber die fehlende Atmungsaktivität von Neopren und der geringere Komfort beim Laufen.
  • Wasserfilm: Wenn sich ein dünner Wasserfilm auf das Neopren legt, ist das nicht von Nachteil, sondern stellt sogar einen Vorteil dar. Die Feuchtigkeit dient dazu, die Grundwärme zu erhalten, denn sie wird durch das Neopren bzw. Chloropren isoliert und durch die Körperwärme erhitzt.
  • Material: Bei Neopren handelt es sich um einen synthetischen Kautschuk, der wärmespeichernd und isolierend wirkt. Außerdem lässt das Material kein Wasser durch und schützt sogar vor UV-Strahlen. Das gilt natürlich sowohl für die Neoprenschuhe als auch für den Neoprenanzug.

Preise und bekannte Hersteller von Neoprenschuhen

Unterwasserkamera

Eigenschaften

Preis

ASCAN Neoprenschuhe

Sommer-Neoprenschuhe, 2 mm dick, flexible Sohle (Barfußgefühl), mit großflächiger Zehenverstärkung, Low Cut

Ca. 28,90 Euro

COPOZZ 3 mm Tauchsocken

Für sommerlichen Wassersport, 3 mm Materialstärke, rutschfeste Gummisohlen, Klettverschlüsse, auch zum Tragen in Wet-Stiefen, High Cut

Ca. 16,99 Euro

AQUALUNG Super Zip

Wärmend, 6,4 mm dick, ergonomisches Fußbett, komfortable Sohle, Zehen-Verstärkung, Verstärkung an Fersen und Spann, High Cut

Ca. 29,00 Euro

Sixspace Badeschuhe

Strandschuhe, Unisex, schnelltrocknend, Low Cut, cooles Design, atmungsaktiv, rutschfeste Gummisohle

Ca. 22,99 Euro

Mares Unisex Dive Boots

Wärmeisolierung, 5 mm Materialstärke, verstärkte Ferse, breite Zehenkappe, seitlicher Reißverschluss, Schutzstiefel für den Tauchsport

Ca. 35,95 Euro

Fazit: Warum Neoprenschuhe so wichtig sind

Eines steht fest: Weder das Meer noch der nächste Badesee ist dasselbe wie ein Schwimmbad. Wer im natürlichen Nass planschen, schwimmen, schnorcheln und tauchen möchte, der benötigt einen wirkungsvollen Schutz für seine Füße, weil der Boden immer einige Überraschungen bereithält. Spitze Steine, Scherben, Muscheln oder Seeigel können zu argen Verletzungen führen, die nicht sein müssen. Neoprenschuhe aus synthetisiertem Kautschuk schützen vor Verletzungen, und mit rutschfester Sohle sorgen sie auch für sicheren Halt beim Stand-up-Paddling und Surfen. Zudem wirkt Neopren wärmeisolierend, sodass längerer Kontakt mit kaltem Wasser nicht zu Unterkühlungen fort. Und nicht zu vergessen: Taucher können sich durch Neoprenstiefel auch gegen Druckstellen von ihren Flossen schützen.

 

Bild von Lisa Risager auf Flickr