Unterwasserkamera – Videos & Bilder beim Tauchen

Jan 13, 2021 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Unterwasserkamera ermöglicht es ihrem Nutzer, Aufnahmen von seinen Tauchgängen zu erstellen.
  • Die Tiefe eines Tauchgangs spielt bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle.
  • Die regelmäßige Pflege verleiht dem Apparat eine längere Lebensdauer.
  • Die Preise für Unterwasserkameras variieren je nach Marke und Funktionalität.

Aufgaben der Unterwasserkamera

Kaum ein Taucher verzichtet bei der Tauchausrüstung heutzutage auf die eigene Unterwasserkamera. Ein solches Gerät bietet die Möglichkeit, alle Abenteuer, die der Unterwassersportler erlebt, in Ton und Bild festzuhalten. Farbenfrohe Fischschwärme, schimmernde Korallen, spannenden Lichtstimmungen, dämmrige Höhlen: Was früher nur in der eigenen Erinnerung zurückblieb, lässt sich heute auf Speicherkarte bannen, auf den PC laden und für alle Zeiten im digitalen Gedächtnis speichern. Allerdings muss eine Unterwasserkamera auf spezielle Weise beschaffen sein, um dem Wasserdruck und weiteren mechanischen Belastungen standzuhalten. Ein absolut dichtes Unterwassergehäuse gehört mit dazu.

Arten von Unterwasserkameras

Manch ein Hobbytaucher greift im Urlaub zu einer Einwegkamera, um schnell ein paar Unterwasseraufnahmen zu schießen. Diese Art von Fotogeräten funktioniert nach dem altmodischen analogen Konzept, arbeitet also mit einem Farbfilm. In Konkurrenz dazu steht die digitale Kamera, die den Taucher von einer Reise zur nächsten über viele Jahre begleitet. 

Einwegkamera

Digitalkamera

Arbeitet mit Farbfilm

Arbeitet mit digitalem Speicher

Begrenzte Zahl von Bildern

Unendliche Bilderzahl

Niedriger Preis

Sehr viel teurer

Weiter Unkosten für Foto-Entwicklung

Keine Foto-Entwicklung nötig

Wasserdicht

Wasserdicht

Manchmal nach Filmwechsel weiter nutzbar

Dauerhaft nutzbar

Keine speziellen Funktionen

Oft viele Spezialfunktionen (z. B. Zoom)

Für reine Hobby-Fotografen

Auch für Profi-Aufnahmen geeignet

Digitalisierung auf Umwegen möglich

Direkte Übertragung auf digitale Geräte

Welche Eigenschaften muss eine Unterwasserkamera haben?

Eine Unterwasserkamera muss in erster Linie wasserdicht sein, nicht nur einfach spritzwassergeschützt: Das heißt, dass auch bei steigendem Außendruck keine Feuchtigkeit ins Unterwassergehäuse eindringt. Die weiteren Eigenschaften hängen davon, welche Bildqualität und welchen Komfort sich der Anwender wünscht.

  • Bildstabilisierung: Unter Wasser herrscht normalerweise keine himmlische Ruhe. Der Taucher befindet sich in stetiger Bewegung, Strömungen drücken gegen die Kamera. Ein im System integrierter Bildstabilisator sorgt dafür, dass die Verwacklungen sich in Grenzen halten.
  • Weißabgleich: Darauf möchte niemand verzichten, der darauf aus ist, authentische Bilder zu schießen: Der Weißabgleich ermöglicht es, auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut ausgeleuchtete, kontrastreiche Fotos zu schießen.
  • Zoom: Unter Wasser ist es selten möglich, schnell an ein fotografisch begehrtes Objekt heranzukommen. Um trotzdem ein perfektes, formatfüllendes Bild zu schießen, ist die Zoomfunktion unerlässlich.
  • Bedienbarkeit: Eine Unterwasserkamera, die sich intuitiv bedienen lässt, leistet die besten Dienste. Der Nutzer kann sie ganz spontan nutzen, sobald sich ein interessantes Motiv ergibt. Ein langes Manövrieren durch umständliche Menüs ist hingegen ärgerlich, weil es die besten Schnappschüsse verhindert.
  • Videofunktion: Ein Fotoapparat für die Unterwasserfotografie benötigt natürlich nicht unbedingt eine Videofunktion, doch viele Taucher empfinden diese Beigabe Unterwasser als sehr nützlich. Einige Eindrücke lassen sich nun einmal besser in bewegten statt in statischen Bildern festhalten.

Worauf muss ich beim Kauf einer Unterwasserkamera achten?

Wer schon einmal einen Blick auf die Kamera-Auswahl am Markt geworfen hat, wird wahrscheinlich von der Produktvielfalt überwältigt sein. Unterwasserkameras gibt es wie den sprichwörtlichen Sand am Meer: Wie soll man da eine vernünftige Auswahl treffen? Ein schönes Design schmeichelt dem Auge, doch wichtiger sind die Funktionen, die Ihnen Ihr neuer Fotoapparat bietet. Außerdem gilt es schon beim Kauf auf die Haltbarkeit zu achten.

  • Wasserdichtigkeit: Wie tief soll es unter Wasser gehen? Taucher wissen sehr genau, dass mit jedem Meter nach unten der Druck stark steigt. Darum besteht die Notwendigkeit, beim Einkauf darauf zu achten, welche Tiefen die Unterwasserkamera aushält. Die
    Grenzen liegen üblicherweise bei 5, 10, 20 oder 30 Metern. Es gibt Geräte, die sogar noch in tieferen Regionen zur Unterwasserfotografie nutzbar sind. Beim Schnorcheln reichen hingegen schon 3 Meter aus.
  • Bildrate: Wer unter Wasser gern Filme dreht, der achtet darauf, dass seine Kamera eine möglichst hohe Bildrate besitzt. So sichert man sich die Möglichkeit, zum Beispiel den Angriff des Steinfisches in effektvoller Slow-Motion abzuspielen und so ein haarsträubend spannendes, kleines Kunstwerk zu schaffen.
  • Auflösung: 10 Megapixel gelten als Untergrenze, was die Auflösung einer guten Unterwasserkamera betrifft. So wirken die Fotos nicht nur deutlich schärfer, sondern es entstehen auch bessere Farbkontraste und eine höhere Sättigung. Die hohe Bildqualität sorgt dafür, dass auf Ihren Unterwasseraufnahmen auch die feinsten Details erkennbar bleiben.
  • Objektiv: Die Lichtverhältnisse unter Wasser sind meistens nicht bestens. Je tiefer es hinuntergeht, desto weniger Sonne dringt bis zum Taucher und damit auch zur Kamera. Ein hochwertiges Objektiv ist deshalb unerlässlich, vorzugsweise inklusive optischem Zoom und Bildstabilisator.
  • Displaygröße: Die Displaygröße ist Unterwasser um einiges wichtiger als an Land – ganz besonders dann, wenn der Nutzer qualitätvolle Videos drehen möchte. Um eine gute Sicht auf die Dinge zu haben, sollte der Bildschirm der Unterwasserkamera mindestens 2,5 Zoll groß sein.
  • Zusatzfunktionen: Wer mag, schafft sich eine Unterwasserkamera mit weiteren Zusatzfunktionen an, um bei der Bilderstellung ganz vorn mit dabei zu sein. Manche Geräte sind zum Beispiel mit WLAN ausgestattet, um die Datenübertragung zu vereinfachen. Andere verfügen über eine GPS-Funktion, einen Tiefenmesser und / oder ein Barometer.

4 Schritte, um eine optimale Unterwasserkamera zu finden

Wie findet der interessierte Taucher zu seiner maßgeschneiderten Kamera? Die folgenden vier Schritte erleichtern den Weg zum passenden Gerät, das den persönlichen Ansprüchen entspricht.

  1. Welche Preisklasse soll es sein? Im ersten Schritt ist es wichtig, das zur Verfügung stehende finanzielle Budget festzulegen und so den Gerätepool einzugrenzen.
  2. Wie tief möchte ich tauchen? Die zweite Frage, die es zu beantworten gilt, bezieht sich auf die persönliche Tauchtiefe. Es ist wichtig, eine Unterwasserkamera auszuwählen, die in der anvisierten Tiefe perfekt funktioniert.
  3. Darf es eine Einwegkamera sein? Vielleicht reicht es aus, für wenig Geld eine Einwegkamera anzuschaffen, um die schönsten Momente eines Tauchurlaubs festzuhalten. Die meisten Käufer entscheiden sich jedoch für eine Digitalkamera als ständigen Begleiter.

Welche Funktionen sind erwünscht? Dieser Punkt ist besonders komplex. Der Tauchfreund sollte an dieser Stelle sämtliche mögliche Kamerafunktionen durchgehen und sich für diejenigen entscheiden, die er für besonders wichtig hält. Danach erfolgt die endgültige Wahl.

Wie pflege ich meine Unterwasserkamera am besten?

Wer viel Geld für seine Unterwasserkamera ausgibt, möchte dieses nützliche Gerät natürlich möglichst lange verwenden können. Eine pflegliche Behandlung sorgt in der Regel dafür, dass sich die Lebensdauer des Fotoapparats verlängert. Hier die passenden Tipps dazu:

  • Immer gut vorbereitet auf Fotosafari gehen: Vor jedem Tauchgang sollte der Akku vollständig geladen und die Speicherkarte gut geleert sein.
  • Dichtungen hegen und pflegen: Die Dichtungen sind dafür verantwortlich, dass kein Wasser ins Gehäuse dringt. Es ist wichtig, diese regelmäßig zu prüfen und nach Herstellerangaben regelmäßig zu pflegen. Poröse Gummis gehören ausgetauscht.
  • Auf fettfreie Hände achten: Im Urlaub gehört die Sonnencreme zur regulären Ausrüstung. Doch wer seine Unterwasserkamera mit eingecremten Fingern anfasst, muss mit hässlichen Schleiern auf seinen Bildern rechnen. Besser vorher die Hände entfetten!
  • Schnelle Reinigung nach dem Tauchgang: Im Wasser schwimmt immer irgendein Schmutz, der sich auf dem Gerät absetzt. Wer seine Kamera liebt, der spült sie direkt nach dem Auftauchen mit klarem Wasser ab und säubert sie spätestens daheim oder im Hotel intensiv.

Intensivreinigung regelmäßig durchführen: Noch am selben Tag erfolgt die genannte Intensivreinigung, dafür legt der Taucher seine Kamera für längere Zeit zum Einweichen in klares Wasser. Dieses sollte kein Chlor enthalten! Hartnäckigen Schmutz am Unterwassergehäuse entfernt man mit einer Alkohollösung.

Tipps & Tricks für gute Fotos

Gut zu wissen:

Taucher, die bislang nicht viel mit Fotografie am Hut hatten, sollten sich auf eine längere Übungsphase einstellen. Um ganz gezielt hochwertige Fotos zu schießen, braucht es nun einmal einige Erfahrung und ganz viel Übung. Ein paar starke Schnappschüsse werden aber auch in der Übungsphase gelingen, denn der glückliche Zufall spielt immer mit rein – und niemand ist kreativer als er.

Wer die folgenden Tipps beherzigt, der erzielt schneller Erfolge. Denn wie so oft ist eine clevere Vorgehensweise das A und O, um in einem neuen Hobby vorwärtszukommen. So packt es der schlaue Taucher richtig an:

  • Unterwasser-Skills nutzen: Ruhige, sichere Bewegungen und ein sanftes Schweben im Wasser bilden die Grundvoraussetzung für professionelle Unterwasserfotografie. Wer das noch nicht geht, trainiert diese Skills, bis sie wie von selbst funktionieren.
  • Nähe zum Motiv: Dieses Prinzip gilt sowohl unterwasser als auch für die Fotografie an Land. Solange es sich um keine Panoramaaufnahme handelt, ist es wichtig, möglichst nah ans eigentliche Motiv heranzukommen. Je weiter der Taucher weg ist, desto größere Licht- und Schärfeverluste nimmt er in Kauf.
  • Tiere nicht bedrängen: Trotz aller Nähe sollte niemand anfangen, die Tiere unter Wasser zu bedrängen. Ein ständiges Verfolgen und Herumblitzen sorgt für Unruhe und Stress bei den Bewohnern der Tiefe – und für schlechtere Bilder.
  • Geduld mitbringen: Die meisten Meeresbewohner flüchten vor unerwarteten Eindringlingen. Ein Taucher, der sich über längere Zeit ruhig verhält, bekommt viel mehr zu sehen und kann damit auch interessantere Fotos schießen.
  • Goldenen Schnitt beachten: Es lohnt sich, den sogenannten goldenen Schnitt unter Lupe zu nehmen und ihn beim Fotografieren möglichst zu beachten. Diese Gestaltungstechnik erzeugt zugleich Spannung und Harmonie.

Preise und bekannte Hersteller von Unterwasserkameras

Unterwasserkamera Eigenschaften Preis
Olympus Tough TG-5 4-fach-Zoom, 3-Zoll-Display, wasserdicht bis 15 Meter Wassertiefe, 12 MP Bildqualität, robustes Unterwassergehäuse Die Olympus Tough TG-5 kostet ca. 440,00 Euro
Panasonic LUMIX DMC-FT30EG-A 4-fach-Zoom, 2,6-Zoll-Display, wasserdicht bis 8 Meter Tauchtiefe, 16,1 Megapixel Bildqualität, unterstützt MP 4 Die Panasonic LUMIX DMC-FT30EG-A kostet ca. 150,00 Euro
AKASO Action Cam/4K/30fps Kein Zoom, 2-Zoll-Display, wasserdicht bis 30 Meter Wassertiefe, mit 4K / 30fps und 20MP Rohbild, drahtlose Fernbedienung Die AKASO Action Cam/4K/30fps kostet ca. 120,00 Euro
Victure AC420 Action Cam Kein Zoom, 2-Zoll-Display, wasserdicht bis 30 Meter Wassertiefe, Full HD Bildqualität, mit Time-Lapse-Funktion Die Victure AC420 Action Cam kostet ca. 30,00 Euro
EasyPix W1024 Splash 4-fach-Zoom, 2,4-Zoll-Display, wasserdicht bis 3 Meter Tauchtiefe, 10 MP Bildqualität, besonders leicht und kompakt, mit Videofunktion Die EasyPix W1024 Splash kostet ca. 65,00 Euro

Fazit: Warum eine Unterwasserkamera so wichtig ist

Eine Unterwasserkamera gibt dem Taucher die Möglichkeit, seine Erlebnisse für alle Zeiten festzuhalten. So kann der Nutzer noch nach vielen Jahren wieder in die alten Abenteuer eintauchen, sie Revue passieren lassen und intensiv genießen. Die Fotos und Videos der Unterwasserkameras kann man aber auch mit anderen Menschen teilen und somit alle Freunde und Verwandten an der eigenen Begeisterung teilhaben lassen. Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen gelangen die Unterwasseraufnahmen vom Tauchen und Schnorcheln sogar bis in alle Ecken der Welt. Das ist viel besser, als immer nur von seinen Erlebnissen zu erzählen.

 

Bild von Rodger Evans auf Flickr