Der Barrakuda – Der Tiger der Meere
Der Barrakuda ist ein Raubfisch. Er gehört zu den Stachelflossern und zur Ordnung der Barschartigen (lat. Perciformes). Es handelt sich hierbei um den Pfeilhecht (lat. Sphyraenidae), der zur Ordnung der Carangiformes gehört. Die Gattung der Barrakudas lässt sich in 28 Arten unterteilen, wobei alle Arten zur gleichen Gattung gehören. Neben dem Großen Barrakuda sind auch der Gelbschwanz Barrakuda (lat. Sphyraena flavicauda), der Gelbmaul Barrakuda (lat. Sphyraena Viridensis) und der Gelbgestreifte Barrakuda (lat. Sphyaraena Chrysotaenia) besonders bekannt. Der Barrakuda ist der letzte Vertreter der Familie Sphyraenidae, einer Gattung fleischfressender Fische, die so gut wie überall im Meer zu finden ist.
Der Barrakuda wird in vielen Regionen mehr gefürchtet als der Hai. Grund dafür ist, dass es schon recht häufig zu Angriffen auf Menschen kam, die teilweise schwerwiegende Folgen hatten.
Merkmale des Barrakudas
Barrakudas werden je nach Art zwischen 23 Zentimeter und zwei Metern lang und können bis zu 20 Kilogramm wiegen. Zu den größten Pfeilhechten gehören der Große Barrakuda (lat. Sphyraena barracuda) sowie der Sphyraena afra und der Sphyraena guachancho.
Der Körper des Barrakudas ist lang gestreckt und mit silbrig glänzenden, kleinen Cycloidschuppen besetzt ist.
Der Gelbschwanz Barrakuda unterscheidet sich ausschließlich in der Farbe seiner Schwanzflosse von seinen Artgenossen, die gelblich gefärbt und tief gegabelt ist. Der Sphyraena Viridensis hingegen unterscheidet sich hinsichtlich seiner Schuppenfärbung. Sein Körper wird nicht nur von silberfarbigen Schuppen geziert, sondern auch von dunklen Streifen, die vom Rücken bis knapp unter die Seitenlinie senkrecht verlaufen. Der Barrakuda Chrysotaenia besitzt ebenfalls nicht nur silbrige Schuppen. Ihren Namen verdanken die Barrakuda Chrysotaenia einem horizontal verlaufenden, gelblich gefärbten Streifen, der von der Schnauze des Räubers der Länge des Körpers nach bis zu seiner Schwanzflosse verläuft.
Das Maul des Raubfisches ist groß, der Unterkiefer ist größer als der Oberkiefer. Der Barrakuda besitzt große Fangzähne, die ihm dabei helfen, seine Beute zu töten. Tatsächlich sind nur die wenigsten Rivalen des Barrakudas in der Lage, den Angriff des Raubfisches zu überleben.
Im Laufe der Evolution haben sich die Kiemenreusen des Sphyraenidae zurückentwickelt, sodass sie heute nur noch bei äußerst wenigen Exemplaren zu finden sind.
Der Barrakuda besitzt zwei Rückenflossen, die weit auseinanderstehen. Die erste Rückenflosse hat fünf Flossenstrahlen. Die zweite Rückenflosse, die direkt über der Afterflosse zu finden ist, besitzt zehn Flossenstrahlen, von denen einer ein Hartstrahl und neun Weichstrahlen sind. Die Brustflossen des Sphyraena sitzen niedrig, seine Schwanzflosse ist gegabelt. Die Körperform des Barrakudas ist torpedoförmig. Die Kombination dieser Eigenschaften macht ihn in Kombination mit seiner extra dazu ausgebildeten Schwanzflosse zu einem hervorragenden Sprinter.
Der Pfeilhecht ist ein Jäger. Er wartet bei seinem Beutezug mit viel Geduld auf die passende Gelegenheit und schießt dann mit hoher Geschwindigkeit direkt auf seine Beute zu und nutzt seine kräftigen Zähne, die fest in seinem Oberkiefer und Unterkiefer verankert sind, um die Beute in einem Zug durchzubeißen. Ein ausgewachsener Sphyraenidae ernährt sich hauptsächlich von kleineren Fischen. Darunter fallen Schnapper sowie Makrelen und Thunfische. Junge Barrakudas bevorzugen bei ihrer Nahrungsaufnahme hauptsächlich Grundeln, neuweltliche und altweltliche Ährenfische sowie Hornhechte.
Was Taucher über den Barrakuda wissen sollten
Je nach Größe kann der Barrakuda auch für den Menschen gefährlich sein. Obwohl sie einen sehr schlechten Ruf haben, kommt es nur recht selten zu Angriffen auf den Menschen. Dieser steht immerhin nicht auf dem eigentlichen Speiseplan des Jägers. Der Pfeilhecht greift nur an, wenn er sich bedroht fühlt.
Kleine Barrakudas rufen in der Regel keine schwerwiegenden Verletzungen vor, vielmehr äußert sich ihr angriffslustiges Verhalten in Scheinangriffen. Bisse des Großen Pfeilhechtes können hingegen zu ernsthaften Verletzungen führen, denn mit seinen großen Fangzähnen ist es ihm ein Leichtes, eine große Wunde durch den Taucheranzug in das Fleisch des Tauchers zu reißen, wobei im schlimmsten Fall eine Hauptarterie verletzt werden kann. Sollte dies passieren, kann starker Blutverlust die Folge sein. Zu Todesfällen kommt es durch den Angriff eines Barrakudas jedoch selten.
Trotzdem wird der Sphyraenidae in einigen Gegenden mehr gefürchtet als Haie. Ihr Verhalten ist für den Menschen kaum berechenbar und scheint sich regional zu unterscheiden. Bevor es zu einem tatsächlichen Angriff kommt, äußern auch Große Barrakudas ihre Aggression in der Regel in Form eines Scheinangriffs. Sollte dieses Verhalten auftreten, sind Taucher gut damit beraten, das Weite zu suchen, um einem tatsächlichen Angriff zu entgehen.
Um auch den Tauchbuddy zu schützen, sollte ein entsprechendes Signal gegeben werden, um auf die potenzielle Gefahr hinzuweisen. Denn schließlich sollte man immer zu zweit tauchen, um sich gegenseitig in Sicherheit zu wissen.
Der Barrakuda am Ende der Nahrungskette – die Gefahr der Ciguatoxine
Da Barrakudas sich ausschließlich von anderen Fischen ernähren, sind sie optimale Herde für Fischvergiftungen. Bei dem Verzehr von Planktonfressern reichert sich das Ciguatoxin auch im Pfeilhecht an. Sollte es zum Verzehr eines Barrakudas kommen, der Toxine in seinem Körper angereichert hat, wirkt sich dies negativ auf die Nerven des Menschen aus. Es kann zu einer Dauerstimulation der Neven kommen, wobei Rückfälle noch nach Monaten vorkommen können.
Hier sind Barrakudas zuhause
Beheimatet sind Barrakudas in tropischen und subtropischen Bereichen des Atlantiks, Pazifiks und Indischen Ozeans. Junge Barrakudas und die kleineren Arten halten sich hauptsächlich in Schwärmen, den sogenannten Schulen, auf. Diese beherbergen bis zu 100 Tiere und bieten jedem Einzelnen Schutz vor potenziellen Angreifern. Jungtiere sind vorwiegend in flachen Küstengebieten, in Riffen und Flussmündungen zu finden. Charakteristisch ist für all diese Regionen die warme Wassertemperatur.
Die größeren Exemplare sind in der Regel Einzelgänger. Sie halten sich vorzugsweise in den Weiten des Meeres auf. Ob es sich um tag- oder nachtaktive Tiere handelt, hängt von der Art des Barrakudas ab.
Die Derawan Inseln – Platz 3 der beliebtesten Tauchplätze Asiens
Zu den Derwan Inseln gehören alle Inseln im Maratua Atoll. Dazu zählen nicht nur die bewohnten Inseln Derawan und Maratua, sondern auch die unbewohnten Inseln Kakaban, Panjang, Sangalaki, sowie Nabucco, Nunucan und Virgin Cocoa.
Die Derawan Inseln begeistern Taucher insbesondere mit ihrer einmaligen Natur und dem klaren Wasser. Rund um die Inseln leben über 800 Rifffische. Außerdem können Taucher über 500 Korallenarten bestaunen. Auch geschützte Korallenarten sind in den Gewässern rund um die Derawan Inseln zu finden.
Zum bekanntesten Tauchspot der Derawan Inseln gehört wahrscheinlich Big Fish Country im Maratua Atoll. Hier können Taucher besonders große Fische zu Gesicht bekommen. Besonders Riffhaie, Hammerhaie und Adlerrochen werden im Maratua Atoll in regelmäßigen Abständen gesichtet. Auch den Barrakuda können Taucher mit einer Portion Glück in Big Fish Country entdecken.
Sipadan – Tauchen auf Borneo, Malaysia
Sipadan wird immer wieder zu einem der besten Tauchplätze der Welt gekürt. Jeden Tag werden 120 Erlaubnisscheine vergeben, mit denen sich Touristen auf Sipadan aufhalten dürfen. Vergeben werden die Scheine an Taucher, Schnorchler und Badegäste. Die meisten Tauchbasen der Inseln besitzen sieben bis acht Permits pro Tag. Daher sind sie häufig schon monatelang im Voraus ausgebucht. Dank dieser Beschränkungen des Tourismus ist die Unterwasserwelt von Sipadan ein einmaliges Naturspektakel. Sämtliche Fische sind hier zu finden. Am Barracuda Point bekommen Taucher die Möglichkeit, nicht nur Barrakuda-Schwärme zu sichten, sondern auch Stachelmakrelen, Meeresschildkröten und Büffelkopf-Papageienfische sind hier Zuhause.
Fazit
Der Pfeilhecht ist mit all seinen noch verbliebenen Arten überall auf der Welt zu finden. Er wird in vielen Regionen mehr gefürchtet als Haie, dabei eilt ihm sein schlechter Ruf voraus. Denn obwohl es gelegentlich zu Angriffen auf den Menschen kommt, enden diese nur selten mit schwerwiegenden Folgen. Nichtsdestotrotz sind Sphyraenidae mit Vorsicht zu genießen, denn sobald sie sich bedroht fühlen, werden sie ungemütlich.
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