Tauchen Fuerteventura – Meereswelten im Atlantik

Aug 4, 2022 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Fuerteventura eignet sich das ganze Jahr über zum Tauchen
  • Von September bis November bietet sich die beste Sicht
  • Dich erwarten vielseitige Unterwasserlandschaften und große Artenvielfalt
  • Die Wassertemperatur liegt dauerhaft zwischen 19 und 23 Grad Celsius
  • Anfänger und Fortgeschrittene kommen gleichwertig auf ihre Kosten

Fuerteventura zählt zu den kanarischen Inseln. Obwohl das Eiland offiziell zu Spanien gehört, befindet es sich nur 100 km von der afrikanischen Küste entfernt. Die Kanaren sind typische Urlaubsdestinationen mit klassischen Stränden und Sonnenschein rund ums Jahr. Ein kühlender Wind sorgt für angenehme Abkühlung, daher der Name: Insel der „starken Winde“.

Auch der beherzte Sprung ins Wasser steht dem Urlauber jederzeit frei, der Atlantik lockt hier mit wohligen 19 bis 23 Grad Celsius. Taucher dürfen sich auf eine lebendige Unterwasserwelt freuen, mit Riffen, Canyons und zerklüfteten Felsen – je nachdem, wo du dich gerade aufhältst. Die Flora und Fauna ist weitgehend intakt: Trag du dazu bei, dass es so bleibt!

Tauchplätze und Tauchcenter gibt es mehr als genug. Du musst nicht einmal deine gesamte Ausrüstung mitschleppen, vor Ort kannst du dir Equipment leihen oder kaufen. Im Folgenden gehen wir zusammen dem Ozean auf den Grund.

 

—Inhaltsverzeichnis—

Tauchen Fuerteventura – Das gibt’s zu sehen

Auf Fuerteventura hast du die Wahl, entweder übers Land ins Meer zu steigen oder an einem der zahlreichen Bootstauchgänge teilzunehmen. Die meisten Tauchbasen befinden sich an der östlichen und der südlichen Küste, doch auch im Westen gibt es unter Wasser viel zu sehen. Allerdings herrscht dort meistens raue See, darum gilt es, die wenigen Gelegenheiten zu nutzen, wenn entspanntes Abtauchen dort möglich ist.

Mache dich bereit, die typisch kanarische Lavalandschaft auch unter Wasser zu sehen. Außerdem findest du dort unten herrliche Canyons, Felsüberhänge und geheimnisvolle kleine Höhlen. Von Wracks wimmelt es nicht gerade, dafür aber von weitläufigen Unterwasser-Sandflächen mit einer erstaunlich großen Fauna. Du wirst sowohl kleinen als auch richtig großen Fischen begegnen. Hier die Details:

Artenreichtum

Die Unterwasserwelt beim Fuerteventura Tauchen zeichnet sich durch großen Artenreichtum aus. Ungefähr 700 verschiedene Fischarten gibt es hier, allerdings sind viele davon scheu und ziehen sich gern in tiefere Gewässer zurück. Besonders häufig zu sehen sind der Atlantische Mönchsfisch, der Bastard Grunzer, der Braune Kugelfisch, der Braune Röhrenaal, der Europäische Papageienfisch, die Fürst-August-Muräne, die Geißbrasse, die Goldstrieme, der Meerpfau, der Makaronesische Spitzkopfkugelfisch, der Zackenbarsch und der Neon Riffbarsch. Der Unterwassernaturschutzpark sichert ihre ungehinderte Vermehrung.

Unterwasserlandschaften

Lava-Mauern, vom Wasser geformt, Grotten, Felsen, eine Naturbrücke und unzählige Löcher und Spalten mit geheimnisvollem Inhalt: Wer auf Fuerteventura tauchen geht, wird automatisch zum Entdecker. Sowohl sandige als auch felsige und gemischte Gebiete stehen auf dem Plan. Ein Tauchplatz, der Veril Grande, liegt an einer von Menschen gebauten Steinmauer, die selbst zum Teil der Landschaft geworden ist. Canyons und Höhlen sind keine Seltenheit.

Wracktauchen

Wracks sind leider nicht so verbreitet in den Gewässern bei Fuerteventura. 1909 sank in der Nähe des Leuchtturms vor Jandía die Ballester, ein Schiff, das mit Eisenabfällen beladen war. Heute sind seine Überreste von Korallen übersät. Vor Ort herrschen oft starke Strömungen, die das Tauchen unmöglich machen. Außerdem wagen sich in die Tiefe nur sehr geübte Taucher vor. In Punta el Chupadero gibt es ein kleines Bootswrack zu sehen, das viel leichter zu erreichen ist.

Korallenriffe

Tauchen auf Fuerteventura bedeutet, sich zwischen zwei Riffen entscheiden zu dürfen: Das sogenannte kleine Muränenriff mit seiner schrägabfallenden Sandfläche wetteifert mit dem großen Muränenriff, das ein sandiges Plateau und eine steil abfallende Felswand aufweist. Auch die Steilwand von Chupadera ist mit Korallen bewachsen.

Strandtauchen

An den Stränden von Jandía können Urlauber sich nicht nur herrlich in der Sonne aalen, sondern auch entspannt schnorcheln und tauchen. Die Fischwelt besteht unter anderem aus Gartenaalen und Herreras (Marmorbrassen). Am goldsandigen Strand von Bajón del Río triffst du auf die besagten Vulkanmauern, die vom Meer geschliffen wurden. Auch beim kleinen Westküstendorf Ajui und in Punta de Chupadero geht es vom Strand aus ab in die Tiefe.

Tauchen auf Fuerteventura – Die schönsten Spots

Normalerweise sind Tauchbasen immer in der Nähe schöner Tauchplätze zu finden – so auch auf Fuerteventura. Hier verteilen sie sich hauptsächlich an der Süd- und Ostküste, von Corralejo über Costa Calma bis Esquinzo. An der Westküste gibt es zwar auch lohnenswerte Stellen, aber leider spielt das wilde Meer dort nicht immer mit. Wir verraten dir, wo Anfänger und Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen, was es zu sehen gibt und wo die Herausforderungen liegen. Einige Tauchplätze haben wir oben schon kurz erwähnt, hinzu kommen neue Infos, für eine möglichst große Auswahl.

1. Veril Grande

Zu den interessantesten Tauchspots bei Fuerteventura zählt Veril Grande. Hierher, in den tiefen Süden der Insel, zieht es sowohl Neulinge als auch fortgeschrittene Taucher. Bei Tiefenmeter 20 beginnt eine steil abfallende Wand, die sich auf bis zu etwa 60 Metern zieht. Manchmal tauchen hier Teufelsrochen und Walhaie auf, doch meistens werden die menschlichen Besucher von Atlantischen Engelhaien, Gestreiften Adlerrochen, Geißbrassen und schwarzen Muränen begrüßt. Tiefer unten warten noch Braune Schlangenaale auf dich. Du triffst auf gute Sichtverhältnisse, viel weißen Sand und zahlreiche Höhlen. Fahre zuerst mit dem Boot 200 Meter aufs Meer. Der Einstiegspunkt richtet sich nach der jeweiligen Taucherfahrung.

Nachgefragt!

Wal oder Hai? Der Walhai ist tatsächlich ein Hai, und gleichzeitig der größte noch lebende Fisch. Er gehört zur Ordnung der Ammenhaiartigen. Das Tier gilt als sanftmütig und ungefährlich, nur sehr vereinzelt trifft man es in Küstennähe. Taucher haben entsprechend selten Gelegenheit, den Giganten kennenzulernen.

2. Bajón del Río

Als nächstes verschlägt es uns in den hohen Norden, in die Meerenge zur Islote de Lobos. Vom Hafen von Corralejo fährst du etwas fünf Minuten mit dem Boot, um den goldenen Strand zu erreichen. Wer einmal hier gewesen ist, wird wohl für immer davon schwärmen! Im kristallklaren Wasser tauchst du etwa 15 bis 18 Meter tief, bis du auf die hohen Mauern aus Vulkangestein triffst. Sie besitzen eine schirmartige Form und wachsen wie Riesenpilze aus dem Boden. Rundherum entfaltet sich eine enorme, lebendige Vielfalt. Bei optimalen Wetterbedingungen können auch Anfänger bedenkenlos abtauchen, um sich auf die Suche nach den hier lebenden Zackenbarschen, Mantarochen, Seebrassen und Schwarzschwanzbrassen zu machen. Schwärme von Geißbrassen und Zweibindenbrassen halten sich regelmäßig hier auf, ebenso wie die bei Tauchern beliebten Papageifische.

3. Punta el Chupadero

Begeben wir uns nun nach Südosten, wo sich unter Wasser markante Lavafelsen erstrecken. Dort leben Engelhaie, Stachelrochen und Papageifische. Es gibt eine kleine Höhle sowie ein Bootswrack zu erkunden, tief tauchen muss man dafür nicht: Es geht maximal 12 Meter in die Tiefe. Auch der Einstieg ist einfach, sodass Anfänger sich nicht zieren müssen, hier ihr Glück zu versuchen. Einige Tauchschulen führen ihre Kursteilnehmer für die ersten Tauchgänge sogar direkt hierher. Auch wer statt tauchen „nur“ schnorcheln will, ist in Punta el Chupadero gut aufgehoben.

4. Kleines und großes Muränenriff

Beim Tauchen Fuerteventura kommt man um die beiden Muränenriffe kaum herum. Das kleine Muränenriff zieht sich schrittweise bis auf ungefähr 40 Meter Tiefe. Die erste Stufe beginnt bei 15 Metern mit einer schrägen Sandfläche, danach folgen Terrassen bis auf 22 Metern und zum Abschluss eine Steilwand. Zu sehen gibt es Zackenbarsche, Rochen, Anemonen, Krebse und natürlich die namensgebenden Muränen. Strömung ist kaum zu spüren. Das große Muränenriff eignet sich wie sein kleiner Bruder für Anfänger und Fortgeschrittene. Es beginnt ebenfalls mit einem Sandplateau, das mit flachen Felsen gespickt ist. Nach einer Weile trifft der Taucher auf eine Steilwand, die 40 Meter in die Tiefe führt. Mit etwas Glück begegnest du Barrakudas, Tintenfischen oder den Fischarten, die schon beim kleinen Muränenriff zugegen waren. Der Einstieg erfolgt wahlweise über den Sandstrand oder per Boot.

5. Ajui

Vor dem Dorf Ajui an der mittleren Westküste hast du die Chance, eine enorm vielfältige Unterwasserlandschaft kennenzulernen. Der größte Blickfang ist die imposante Naturbrücke, die du nach der Durchquerung einer Felsspalte bewundern darfst. Insgesamt gibt es markante Gebilde aus Vulkangestein zu sehen, dazu Canyons und Grotten. Natürlich leben auch hier wieder die bekannten Papageifische und mächtige Adlerrochen. Achtung! Auch Seeigel haben sich an diesem zauberhaften Ort angesiedelt, ihre spitzen Stacheln können dir und deinem Neopren gefährlich werden. Der Tauchspot taugt leider nur für Fortgeschrittene aufgrund der starken Winde und Strömungen. An manchen Tagen ist es auch für erfahrene Taucher zu gefährlich.

6. Strand von El Jablito

Zum Schluss noch ein Spot für Tauchanfänger: Am Strand von El Jablito erwartet dich seichtes Wasser, das dich 15 Meter tief tauchen lässt. Die Enklave liegt im Nordwesten von Fuerteventura und hat Kaiserfische, Papageifische, Viejas, Barrakudas, Riesenkrabben, Azoren-Riffbarsche sowie Seespinnen und Brassen für dich auf Lager. Es gibt felsige und sandige Gebiete, die allesamt kaum Strömung aufweisen. Der Zugang erfolgt immer vom Strand aus. In El Jablito kannst du dich wunderbar von deinen Tauchgängen erholen, es handelt sich um ein friedliches, sonniges Fischerdorf.

7. Las Salinas

Auch Las Salinas ist unter Tauchern auf Fuerteventura sehr beliebt. Es handelt sich um einen Tauchplatz nahe der Salzsalinen von Caleta de Fuste – daher der Name. Sand gibt es hier so gut wie nicht, dafür aber zerklüftete Felsen, Torbögen und Steilwände. Anfänger sollten lieber vorher noch mehr Erfahrung sammeln, bevor sie sich herwagen. Wer mag, kann bis zu 40 Meter tief tauchen, den Rochen, Engelhaien und Barrakuda hinterher. Zu sehen gibt es außerdem Rote Gorgonien und schwarze Korallen, ein explosives Farbgemisch! Die Strömung hält sich in engen Grenzen. Nimm den Einstieg über die Felsenküste und fahr mit einem Boot hinaus, um dich dann ins Meer zu stürzen.

Hinweis

Das waren noch nicht alle Plätze, die sich fürs Tauchen Fuerteventura eignen. Wir haben uns auf die wichtigsten Hotspots konzentriert, doch wer sich vor Ort mit offenen Augen umsieht, wird sicher noch weitere Perlen entdecken.

Werden geführte Tauchtouren angeboten?

An einem touristisch erschlossenen Ort wie Fuerteventura wundert es nicht, dass die dortigen Tauchbasen zahlreiche Touren anbieten. Wenn du willst, kannst du sogar einen ganzen Tauchurlaub buchen, der dein Lieblingshobby in den Fokus rückt. Außerdem hast du Gelegenheit, verschiedene Tauchkurse zu besuchen, um dein Wissen aufzufrischen oder zu ergänzen. Wenn du allein anreist, schließt du dich vor Ort einfach einer Tauchgruppe an und erhältst dadurch deinen „Buddy“, der auf deine Sicherheit achtest. Im Zweifelsfall ist es besser, schon von daheim einen Platz zu reservieren.

Tipp

Die Kanarischen Inseln liegen nicht allzu weit auseinander. Gran Canaria ist zum Beispiel wie eine Schwesterinsel für Fuerteventura und innerhalb kurzer Zeit mit dem Schiff erreichbar. Taucher, die ihren Erfahrungshorizont erweitern möchten, finden in küstennahen Gewässern der anderen Eilande noch mehr Möglichkeiten, Unterwasserabenteuer zu erleben.

Fuerteventura tauchen – Das ist die beste Zeit

Das subtropische Klima der Kanaren ermöglicht es Tauchern, rund ums Jahr ihrem Hobby nachzugehen. Das Wasser ist meistens klar, doch besonders viel Sicht hast du von September bis November. In diesen drei Monaten ist die Strömung am schwächsten ausgeprägt, was auch deiner Sicherheit zugutekommt. Wenn du magst, kannst du also das Tauchen Fuerteventura direkt an deinen Sommerurlaub hängen. Kalt wird das Wasser hier nie, die Temperatur sinkt nicht unter 19 Grad. Auch senkt sich die Temperatur nur sehr allmählich ab, während du in die Tiefe tauchst. Für Warmwassertaucher absolut passend!

Tauchen auf Fuerteventura – Kosten

Wir haben uns die Preise für Tauchgänge und Mietausrüstung auf Fuerteventura angesehen und dir eine Liste zur Orientierung erstellt. Eine Kostengarantie können wir dir allerdings nicht geben, die tatsächlichen Preise erfährst du bei dem entsprechenden Anbieter. Sie liegen in einem ähnlichen Rahmen wie im Mittelmeerraum, sind also relativ moderat.

Leistung

Preis

1 bis 3 Tauchgänge

38,00 EUR je Tauchgang

4 bis 7 Tauchgänge

34,00 EUR je Tauchgang

8 Tauchgänge plus

30,00 EUR je Tauchgang

Miete für Komplettausrüstung

10,00 EUR

Miete für Tauchcomputer

5,00 EUR

Tauchversicherung pro Tag

7,00 EUR

Tauchversicherung pro Woche

15,00 EUR

Tauchversicherung pro Monat

20,00 EUR

Schnuppertauchen

85,00 EUR

PADI Open Water Diver

415,00 EUR

Advance Open Water Diver

340,00 EUR

 

Unser Fazit zum Tauchen auf Fuerteventura

Obwohl Fuerteventura bei Afrika liegt, dauert es nur ungefähr 4 Stunden, bis du mit dem Flugzeug dorthin gelangst. Die touristische Infrastruktur ist hervorragend, Unterkünfte gibt es wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Ebenso steht es mit den Tauch- und Schnorchel-Möglichkeiten; viele davon sind anfängertauglich und trotzdem voller Abenteuer. Unsere Empfehlung: Such dir ein Domizil nahe deiner bevorzugten Tauchstation, dann hast du kurze Wege und sparst Zeit, die du ausgiebig für dein Hobby nutzen kannst. Das Beste: Tauchen auf Fuerteventura ist immer möglich, von Januar bis Dezember. Sobald dein nächster Urlauber kommt, bist du weg!

Bild von Tamás Juhász auf Pixabay

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