Der Steinfisch – Heimtückische Camouflage

Aug 6, 2020 | 0 Kommentare

Während einige Biologen den Steinfisch (Synanceiidae) der Familie der Skorpionfische (Scorpaenidae) zuordnen, werden sich von anderen Wissenschaftlern als eigenständige Familie betrachtet. Genetischen Untersuchungen zu Folge bilden die Steinfische mit den Stirnflossern, Samtfischen und Indianerfischen eine eigene, bisher unbeschriebene Familie der Fische.

Merkmale des Steinfisches

Der Steinfisch (Synanceiidae) lässt sich in unterschiedliche Arten einteilen. Je nachdem, um welche Art es sich handelt, kann er eine Größe zwischen 8 cm und 60 cm mit einem Gewicht von bis zu 1,5 kg erreichen. Im Gegensatz zu anderen Fischen ist die Haut des Echten Steinfisches (Synanceia verrucosa) nicht mit Schuppen besetzt, sondern zeichnet sich durch warzenartige Giftdrüsen aus, die dementsprechend rau und daher teilweise sogar mit Algen besetzt sind. Der Körper der Steinfische ist wuchtig, der Kopf groß. Sowohl die Augen als auch das Maul des Lauerjägers sind nach oben ausgerichtet.

Der Lebensraum des Steinfisches

Der Steinfisch (Synanceiidae) ist in den tropischen Regionen der Welt zuhause. Daher ist er hauptsächlich im Indopazifik und dem Roten Meer zu finden. Allerdings gibt es auch Arten des Steinfisches, die die im Pazifischen Ozean sowie dem Great Barrier Reef zu finden sind.

Der Steinfisch hält sich in erster Linie in relativ flachen Gewässern auf und fühlt sich besonders in Korallen- und Felsriffen, sowie auf Sand-, Geröll- und Weichböden wohl.

Aufgrund seiner Farbe und seines Körperbaus gelingt es ihm, sich mithilfe der Felsen, die im Wasser zu finden sind, perfekt zu tarnen. Aufgrund seiner Tarnung verlässt der Steinfisch seinen Platz nur selten, aber auch aus dem Grund, dass er kein guter Schwimmer ist. Er gehört zu den Lauerjägern und ernährt sich von kleinen Fischen, Kopffüßlern und Krebstieren, die er durch ein plötzliches Aufreißen seines Mauls einsaugt.

Was Taucher über den Steinfisch wissen sollten

Der Echte Steinfisch (Synanceia verrucosa) gehört zu den giftigsten Fischen überhaupt. Das Gift, das er in den Giftstacheln seiner Rückenflosse aufbewahrt, ist nicht nur für seine Artgenossen tödlich. Auch für den Menschen kann eine Berührung mit dem Gift im schlimmsten Falle den Tod zur Folge haben. Die Rückenstacheln der Steinfische sind so scharf, dass sie nicht nur nackte Haut durchdringen, sondern auch Schuhsohlen keine Barriere darstellen.

Die Giftdrüsen des Echten Steinfisches (Synanceia verrucosa) in den Stacheln bestehen aus einer Mischung verschiedener Proteine und greift das Nervensystem an. Aus diesem Grund kann es auch für den Menschen gefährlich sein. Jedoch beschränkt sich die akute Gefahr für den Menschen auf Kinder, alte Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem. Das Gift der Rückenstacheln greift das Gewebe und Nervensystem an und sorgt dadurch für starke Schmerzen. Eine lokale Betäubung mit Lidocain kann helfen, den Schmerz zu lindern. Die betroffene Körperstelle in heißes Wasser zu tauchen, kann bei der ersten Schmerzreduktion helfen. Für die weitere Behandlung wird das Gegengift herangezogen.

Statistiken zu Todesfällen von Tauchern, die auf das Gift der Stacheln des Echten Steinfisches (Synanceia verrucosa) zurückzuführen sind, gibt es allerdings kaum. Das Leben unter Wasser birgt für Menschen dennoch einige Risiken, mit denen es gelernt sein muss, umzugehen.

Perfekte Orte für die Begegnung mit dem Steinfisch

Wer den Echten Steinfisch (Synanceia verrucosa) sehen möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten, diesem Wunsch nachzukommen. Die Heimat des Fisches beschränkt sich nicht nur auf ein Gewässer, wodurch für Taucher die Chancen gut stehen, ihn tatsächlich zu sehen. Auch von der Jahreszeit in seine Existenz bzw. Aktivität nicht abhängig. Wer die Augen offen hält, sollte insbesondere an den nun folgend aufgelisteten Tauchspots gute Chancen haben, den giftigsten Steinfisch zu entdecken. Doch es gilt stets: Nur gucken, nicht anfassen. Denn insbesondere beim Lauerjäger könnte eine Berührung der Stacheln für den Taucher negative Folgen bedeuten.

Der perfekte Tauchspot am Roten Meer – Marsā ‘Alam

Für Taucher ist Ägypten von Deutschland aus gesehen das nächstgelegene Ziel. Marsā ‘Alam liegt im Südosten des Landes und gilt nicht umsonst als der bekannteste Tauchspot Ägyptens. Wer sich entscheidet, in dieser Region in die Unterwasserwelt einzutauchen, wird mit atemberaubenden Korallenriffen, bunten Fische und unter Umständen sogar einer Sichtung von Haien und Delphinen belohnt. Zu dem Fischreichtum Ägyptens gehört auch der Steinfisch mit seinen Giftstacheln. Zu sehen ist dieser unter Wasser nur schwer, da er sich durch eine perfekte Tarnung an seine Umgebung anpasst. Es heißt also – Augen offen halten, aber Finger weg!

Raja Ampat – Tauchen im Indopazifik

Die Gewässer rund um Raja Ampat beherbergen nicht nur Hunderte von Korallenarten, sondern auch über 1.000 verschiedene Arten von Fischen. So auch den Steinfisch. Eine Artenvielfalt wie in diesem Teil der Welt gibt es kaum woanders. Der Grund hierfür liegt an den unterschiedlichen Lebensräumen, die das Riff den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten bietet. Neben flachen Lagunen sind vorgelagerte Riffe aber auch Riffe in Ufernähe zu finden.

Great Barrier Reef – Tauchen an der Ostküste Australiens

Das Great Barrier Reef wurde von der UNSECO nicht umsonst zum Weltnaturerbe erklärt. Aufgrund der Artenvielfalt, die es sowohl im Bereich der Pflanzen als auch hinsichtlich der Tiere beherbergt, hat es sich seinen Status verdient. Auch der Steinfisch ist hier zuhause.

Aufgrund der Größe des Riffs gibt es unterschiedliche Spots, die von den Tauchbasen des Landes angefahren werden. Abseits der Fleckchen, an die täglich Hunderte Touristen strömen, können Taucher eine besonders schöne Unterwasserwelt betrachten. Taucher haben die Möglichkeit, ihren Tauchgang über Heron Island direkt vom Strand aus zu starten oder beispielsweise von Brisbane aus mit dem Boot rauszufahren und im Flinders Reef zu tauchen.

Tauchen im Pazifischen Ozean – Die Philippinen

Auch die Philippinen gehören zu den Tauchspots weltweit, die bei den Tauchern regelmäßig für Begeisterung sorgen. Die Korallenriffe im Südwesten des Philippinen gehören sogar zu den besten Tauchplätzen im Pazifischen Ozean. Die Wasserqualität und die Artenvielfalt der Fische ziehen jährlich unzählige Taucher in ihren Bann. Insbesondere die Gewässer um die Insel Palawan gehört zu den besten Revieren des Landes. Grund hierfür ist nicht nur eine Sichtweite von rund 40 Metern, sondern auch der außergewöhnlich große Fischreichtum. Neben Wal- und Hammerhaien sowie kleinen Nemos und Doris können Taucher, wenn sie die Augen offen halten, einen Steinfisch erblicken.

 

 

1. Bild von Andrea Bohl auf Pixabay

2. Bild von Lorri Lang auf Pixabay

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