Tauchen auf Madeira: Farbenfrohe Riffs und spannende Wracks

Jul 6, 2022 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Madeira besteht aus zerklüfteten Vulkangesteinen und verfügt deshalb über eine außergewöhnliche Unterwasserlandschaft
  • Sogar Wale und Delfine können bei Tauchgängen gesichtet werden
  • Madeira beherbergt etliche Öko-Meeresparks, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören
  • Auf Madeira gibt es kaum Sandstrände, sondern Steilküsten. Die teils sehr heftige Brandung muss beachtet werden

Die malerische Inselgruppe Madeira gehört zu Portugal und ist vor der nordwestlichen Küste Afrikas im Atlantik gelegen. Die gleichnamige Hauptinsel ist ein beliebtes Reiseziel. Das Gebiet besteht aus zerklüfteten Vulkangesteinen und verfügt deshalb über eine außergewöhnliche Unterwasserlandschaft, die sich Tauchbegeisterte auf keinen Fall entgehen lassen sollten. In den Höhlen, Spalten und Überhängen unter Wasser leben zahlreiche seltene Fische und andere Meeresbewohner, die Tauchern den Atem rauben. Das Gebiet, was auch die Blumeninsel genannt wird, bietet einige faszinierende Erlebnisse.

 

—Inhaltsverzeichnis—

Welche Fische kann man beim Tauchen auf Madeira bestaunen?

In der Unterwasserwelt von Madeira findet sich eine große Artenvielfalt. Die spannende Meeresflora und -fauna umfasst nicht nur seltene bunte Fische, sondern sogar Wale und Delfine können bei Tauchgängen gesichtet werden. Auch viele spezielle und ansehnliche Fische finden sich dort, darunter Muränen, Barrakudas, Stachelrochen, Seeteufel, Riesen-Zackenbarsche und gelegentlich auch Manta- und Mobula-Rochen. Des Weiteren werden dort gelegentlich auch Krabben wie die ungewöhnliche Pfeilkrabbe gesichtet. Weitere Meeresbewohner, deren Anblick man dort genießen darf, sind unter anderem:

  • Jewfish
  • Mönchsrobben
  • Garaju Marine Reserve

Was sind die besten Tauchspots auf Madeira?

Tauchmöglichkeiten finden sich an der Ost- und der Südküste der Insel. Hier ist es zudem leichter, ins Wasser zu gelangen. Es gibt einige Orte, an denen direkt vom Strand aus getaucht werden kann. Zu diesen gehören Galo, Canical und Reis Magos. Auch zum Schnorcheln eignen sich diese Spots bestens. Madeira beherbergt etliche Öko-Meeresparks, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören und absolut sehenswert sind.

Manta Diving Center

Das Manta Diving Center ist einer der empfehlenswertesten Tauchspots. Die Tauchbasis wurde 1982 als erste der Insel gegründet. Seit 1997 wird sie von dem gebürtigen Augsburger Stefan Meier betrieben. Die Anlage befindet sich unter dem Hotel Galomar in Canico de Baixo und wurde bereits mehrfach mit dem Award eines Tauchmagazins als beste Tauchbasis am Atlantik ausgezeichnet. Man fährt zunächst mit einem Lift vom Hotel herunter, wo natürliche Gesteinsformationen und betonierte Flächen zu einer Poollandschaft mit mehreren Ebenen formiert wurden. Das Riff, das sich in der Bucht befindet, verfügt über viele unterschiedliche Bereiche, die sich für diverse Taucherfahrungsgrade eignen: ein Höhlentunnel mit Luftblase, eine Steilwand, eine Arena mit Lavafinger und eine weitere Arena mit mehreren Fischschwärmen. Da das Riff sich zudem am Beginn eines großen Unterwassernaturparks erstreckt, findet sich dort eine Artenvielfalt, die mit den Tropen vergleichbar ist. Zu den Fischen, auf deren Bekanntschaft man sich freuen kann, gehören unter anderem:

  • Papageienfische
  • Drückerfische
  • Kugelfische
  • Rochen
  • Barrakudas
  • Zackenbarsche

Wer ein wenig Glück hat, trifft zudem auf Mönchsrobben und Mantarochen. Die zerklüfteten Felsen beherbergen außerdem schwarze Korallenriffs, die absolut sehenswert sind.

Bootsausflüge zum Tauchen auf Madeira

Während man mancherorts bereits in Strandnähe auf Spannendes unter Wasser stoßen kann, lohnt es sich an anderen Ecken der Insel aber auch, etwas abseits zu tauchen. Mit einer Bootstour von nur 5 Minuten gelangt man tiefer in den Unterwassernaturpark, wo man handzahmen Zackenbarschen begegnen kann. Die Fische werden bis zu 1,5 Meter lang und sind Taucher gewöhnt. Dadurch ist es sogar möglich, neben den großen Meeresbewohnern zu posieren und den unvergesslichen Moment auf einer Kamera festzuhalten. Wer sich auf eine Bootstour von 20 Minuten einlässt, wird dafür mit dem Anblick eines versunkenen Wracks belohnt: Die Pronto wurde im Ersten Weltkrieg vor dem Hafen von Funchal von Torpedos getroffen und sank. Da die Strömung und die Sicht in den 33 Metern Tiefe allerdings nicht immer ideal sind, sollten sich an diesen Tauchspot nur erfahrene Taucher wagen. 

Was muss bei Tauchausflügen auf Madeira beachtet werden?

Tatsächlich gibt es auf Madeira kaum Sandstrände, sondern Steilküsten. Wenn sich doch mal ein Tal zum Meer hin weitet, finden sich dort Kiesstrände. Die teils sehr heftige Brandung muss beachtet werden, damit Taucher sich nicht an den zerklüfteten Felsen verletzen.

Respekt vor gefährlichen Wesen

Des Weiteren gibt es auf Madeira einige Unterwasserlebewesen, die zwar sehr hübsch anzusehen sind, aber auch gefährlich sein können. Eins davon ist der Stachelrochen, welcher bis zu drei Meter lang werden kann. Er verteidigt sich mit seinem Giftstachel gegen Feinde und kann auch Menschen gefährden. Sein Stich ist äußerst schmerzhaft, da der Stachel voller Widerhaken ist. Dies führt nicht nur zu schlimmen Verletzungen, sondern kann durch das starke Gift für Menschen auch tödlich ausgehen. Auch wenn die Lebewesen harmlos aussehen, sollten Taucher deshalb Abstand halten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der Riesen-Zackenbarsch. Dieser ernährt sich zwar nur von kleineren Fischen und Krebstieren, doch wenn er sich angegriffen fühlt, kann er auch für Menschen gefährlich werden. Seine kleinen spitzen Zähne können tiefe Schnittwunden erzeugen und sehr schmerzhaft werden. Deshalb gilt: Anschauen ist erlaubt, aber es sollte Abstand gehalten werden, um die Tiere nicht zu verschrecken und sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Ausnahme ist die oben erwähnte Bucht, in der die Fische Taucher gewöhnt sind – dort kann man gefahrlos tauchen.

Taschenlampe nicht vergessen

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der beachtet werden sollte, ist die Dunkelheit unter Wasser. Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist, befinden sich dort unterirdische Steilküsten und Felsenwände, die viel Tageslicht schlucken. Demnach ist es besonders wichtig, bei jedem Tauchgang eine leistungsstarke Lampe mitzunehmen, um sich Unterwasser zurechtzufinden und die Flora und Fauna in ihrer ganzen farbenfrohen Pracht sehen zu können. Da die Taschenlampe sowieso zur Pflichtausrüstung gehört, sind je nach Wetterlage in manchen Riffs auch spannende nächtliche Tauchausflüge möglich. Wer noch auf der Suche nach der passenden Tauchausrüstung ist, kann Tipps dafür auf unserer Webseite finden.

Was ist die beste Zeit für eine Reise nach Madeira?

Die beste Zeit, um nach Madeira zu reisen, ist von April bis Oktober. Zu dieser Zeit ist es auf der Insel trocken, sodass man neben den Taucherlebnissen auch noch andere Sehenswürdigkeiten auf der Insel anschauen kann. In den Sommermonaten beträgt die Temperatur auf der Insel durch den Golfstrom circa 24 Grad. Von November bis März hingegen ist Regenzeit und das Wetter sehr unbeständig. Trotz der relativ warmen 18 Grad, die dort in den Wintermonaten immer noch herrschen, erschwert das wechselhafte und nasse Wetter die vielen Freizeitoptionen wie Wandern, Mountainbiking, Gleitschirmfliegen und Tauchen. Die unterschiedlichen Vegetationsräume der Insel, die von Steppen über Plantagen bis hin zu Eukalyptusfeldern reichen, bieten aber grundsätzlich viel Abwechslung zu jeder Jahreszeit.

Tauchen auf Madeira: Ein ideales Tauchziel für Anfänger und Profitaucher

Die malerische Insel Madeira im Atlantik bietet viel Sehenswertes. Dank des warmen Golfstroms ist das Klima dort recht ausgeglichen. Durch die große Artenvielfalt in den unterirdischen Naturparks und Höhlen werden Taucher jedes Niveaus begeistert sein. Die Unterwasserriffs, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören, sind die Heimat unterschiedlichster Pflanzen und Tiere, die bei Tauchausflügen und beim Schnorcheln bestaunt werden können. Verschiedene Tauchspots, die vom Strand aus oder mit einer kurzen Bootstour erreichbar sind, bieten viel Spaß für Taucher jeden Erfahrungsgrades. Sogar versunkene Wracks können von Tauchprofis besichtigt werden. Doch nicht nur faszinierende Unterwasserwelten sind sehenswert, sondern auch die Landschaft auf der Insel oberhalb des Meeresspiegels sorgt für Staunen und Bewunderung. An tauchfreien Tagen können deshalb auch spannende Wanderungen oder Mountainbike-Touren unternommen werden. Insgesamt wird jeder auf der vielfältigen Insel eine Beschäftigung finden.

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