Tauchlehrer Gehalt – Wie hoch ist das Einkommen eigentlich?

Mai 13, 2022 | 0 Kommentare

Viele Tauchbegeisterte wollen eine Karriere als Tauchlehrer starten. Doch wie wird man das überhaupt? Wie viel Geld verdient man dann damit, wie laufen die Arbeitszeiten und was ist eigentlich mit Urlaub? Viele Leute verbinden den Job als Tauchlehrer mit weißen Sandstränden, einer tropischen Umgebung und einer bunten Unterwasserwelt, doch wie sieht es in der Realität aus? Wie verteilt sich die Arbeit an einer Tauchbasis über das Jahr hinweg? Wie hoch fällt letztendlich das Gehalt aus und was muss beachtet werden, wenn Sie als Tauchlehrer auswandern möchten?

Wie wird man Tauchlehrer?

Um Tauchen zum Beruf zu machen, muss man die Ausbildung zum Tauchlehrer, den Instructor Development Course, kurz IDC, machen. Insgesamt gibt es lediglich fünf Kurssysteme für Tauchlehrer. Die größten Zertifizierungsorganisationen sind PADI, SSI, NAUI und BSAC – keins davon ist unbedingt besser oder schlechter. Allerdings ist PADI weltweit am meisten in Tauchschulen vertreten, was die Chancen, möglichst schnell eine passende Stelle zu finden, erhöht. Hat man seine Ausbildung in einer anderen Organisation gemacht, funktioniert aber ebenfalls eine Umschulung auf eine andere Organisation recht einfach, ist aber mit ein paar Extrakosten verbunden.

Die Ausbildung selbst beinhaltet bestimmte Voraussetzungen, Kurse zur Vorbereitung und Prüfungen. Am Ende bekommt man ein Zertifikat, das IE (Instructor Examen) verliehen, welches einen als Tauchlehrer auszeichnet.

Doch um überhaupt zum IE zugelassen zu werden, gibt es ein paar Voraussetzungen. Um zu zeigen, dass diese erfüllt werden, durchlaufen angehende Tauchlehrer den IDC und müssen dabei einen Mindest-Score in bestimmten Kategorien erzielen. Zur Kursteilnahme müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Open Water Diver Kurs (OWD) (3-4 Tage)
  • Advanced Open Water Kurs (AOWD) (ca. 2 Tage)
  • Rescue Diver + Erste-Hilfe-Schein.
  • Divemaster Training (mind. 3-4 Wochen, besser sind 8 Wochen)
  • (Vorbereitungskurs / Prep-Kurs)
  • Mindestens sechs Monate zertifizierter Taucher
  • Mindestens 100 geloggte Tauchgänge
  • Medizinisches Gutachten
  • Instructor Development Kurs mit Mindest-Score (14 Tage)
  • Instructor Examination / IE (2 Tage)

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Tauchlehrer?

Die Ausbildung zum Tauchlehrer dauert ca. einen Monat, auch wenn der Instructor Kurs nur 14 Tage und das Examen 2 Tage andauert. Dazwischen gibt es immer Wartezeiten und je nachdem, welche Voraussetzungen Ihnen noch fehlen, müssen Sie zum Einholen dieser noch weitere Zeit miteinplanen. Die Ausbildung zum Rescue Diver oder Divemaster sollte aber bereits abgeschlossen sein, bevor es zur Ausbildung als Tauchlehrer geht.

Tipp

Es kann hilfreich sein, die Ausbildung zum Tauchlehrer mit der eigenen Ausrüstung zu absolvieren, da man diese im besten Fall bereits kennt oder sich eingewöhnen kann in die Ausrüstung, mit der später dann als Tauchlehrer gearbeitet wird.

Wie viel kostet eine Ausbildung zum Tauchlehrer?

Wer in Deutschland eine Ausbildung zum Tauchlehrer macht, hat mit einigen Kosten zu rechnen. Doch dafür kann danach überall auf der Welt mit Tauchen Geld verdient werden. Wie hoch die Kosten nachher wirklich sind, das kommt vor allem darauf an, wie fortgeschritten Ihre Kenntnisse bereits sind. Absolute Anfänger, die bei null beginnen, müssen mit mindestens 3000-4000 Euro rechnen. Dazu kommen noch ca. 1200 Euro für die Tauchversicherung und eine ordentliche Ausrüstung. Etwa 5200 Euro kommen dabei also an Kosten auf Interessierte in der Tauchbranche zu.

Neben Deutschland und seinen hohen Qualitätsstandards sind auch andere Gegenden zur Tauchausbildung sehr beliebt, zum Beispiel Südostasien oder Mittelamerika. Dort sind die Preise zum Tauchen und Leben im Vergleich zur Tauchbranche der westlichen Länder sehr günstig. Natürlich sind auch die besonders schönen Tauchspots in diesen Gegenden oft ein Grund für die angehenden und bestehenden Tauchlehrer, dort ihre Karriere als Instruktor zu beginnen. An diesen Orten der Welt finden sich etliche Tauchcentren, bei denen sich die Taucher bewerben können.

Wie viel verdient man als Tauchlehrer?

Sobald die Ausbildung vollzogen ist, können Tauchlehrer die Kosten dieser Ausbildung auch wieder durch die Arbeit in einer Tauchbasis reinholen. Doch wie viel verdient ein Tauchlehrer denn überhaupt?

Die Verdienstmöglichkeiten für Tauchlehrer können variieren, je nach persönlichen Fähigkeiten, der Anzahl der gesprochenen Sprachen, der Position im Team und dem Ort bzw. dem Tauchcenter, bei dem gearbeitet wird. Ein Divemaster verdient zum Beispiel zwischen 400 und 800 Euro, während Instruktoren anfangs zwischen 800 und 1200 Euro plus Provision bekommen. Ein Basis- oder Ausbildungsleiter verdient im Ausland 2000 Euro oder mehr. Kleine Ersparnisse macht man als Tauchlehrer auch durch Vergünstigungen wie kostenlose Flaschenfüllungen und Rabatte bei Equipment und Reisen. In der Tauchbrance wird hierbei vor allem auf Nachhaltigkeit geachtet.

Zu beachten ist, dass die Tauchschulen in manchen Gegenden nur Saison-Betriebe sind. Wer mit ca. 1000 Euro im Monat auskommen muss, muss das Geld, das er durch ein halbes Jahr arbeiten bekommt, also womöglich für die Winterzeiten sparen. Das führt auch dazu, dass viele Tauchlehrer während der Saison gar keine freien Tage haben. Je nach Wetter und Gästeandrang absolvieren Tauchlehrer übrigens zwischen 3 und 6 Tauchgängen am Tag. Bei einer Wassertemperatur von 14 Grad bis zu 28 Grad kann das schon mal kalt werden, doch das sollte einem wohl bewusst sein, wenn man Tauchlehrer werden möchte.

Arbeitszeiten und Urlaub für Tauchlehrer

Nur die wenigsten Tauchlehrer haben das Glück, wirklich feste freie Tage und bezahlten Urlaub zu bekommen. Und noch weniger bekommen eine kostenlose Unterkunft und Verpflegung zugestellt.

In Europa, vor allem in Deutschland und England, bekommen viele Tauchlehrer sogar gar kein Gehalt und verfolgen den Beruf nur als Hobby. Wenn man ein wenig Geld bekommt, kann man in Deutschland aber zumindest nebenberuflich als Tauchlehrer bzw. Instruktor arbeiten und so seine Kosten decken.

Tauchlehrer Gehalt – Lohnt sich das?

Viele nutzen den Beruf als Tauchlehrer, um ein oder zwei Jahre ins Ausland zu gehen und dort bei einer Tauchstation zu jobben, um zu sparen, das paradiesische Umfeld im Tauchgebiet zu genießen und später dann wieder in ein geregelteres und besser bezahltes Feld einzusteigen.

Diejenigen, die sich auf lange Sicht für den Beruf als Tauchlehrer entschieden haben und dabeigeblieben sind, sind laut Umfragen aber auch zufrieden mit ihrem Arbeitsleben, auch wenn es als Selbstständiger hart ist und bei vielen nur als Zweit- oder Nebenjob reicht. Sie müssen viel und vor allem auch körperlich bei ihren regelmäßigen Tauchgängen arbeiten, bekommen ein dafür geringes Gehalt und dennoch tun sie, was sie gerne machen, haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und können noch dazu dort arbeiten, wo andere ihren Urlaub machen.

Sicher ist zwar, dass man mit diesem Job nicht reich wird, doch die meisten Tauchlehrer bestätigen, dass ihre Arbeit extrem befriedigend ist und sie froh darüber sind, so viel Zeit in der Natur und mit anderen Menschen zu verbringen, denen sie ihren tollen Beruf näherbringen können. Viele Instruktoren aus den unterschiedlichsten Tauchgebieten bestätigen, dass sich ihre Arbeit nicht wie Arbeit anfühlt – trotz der Anstrengung und Kälte an manchen Tagen. Ob man das Hobby genug liebt, um es zum Traumjob zu machen, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.

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