Der Kofferfisch – Das unterschätzte Tier
Der Kofferfisch (lat. Ostracion cubicus) gehört zur Familie der Ostraciidae und ist einer der wahrscheinlich am meisten unterschätzten Fische, die in den Weiten der Meere, insbesondere im Indopazifik, zu finden sind. Denn trotz seines markanten Aussehens kann er dank seines minimalen Strömungswiderstands enorm schnell schwimmen und in Gefahrensituationen ein Nervengift absondern, um seine Angreifer außer Gefecht zu setzen.
Fische – Die kunterbunte Vielfalt der Meeresbewohner
Der Forschung zu Folge existierten die ersten Fische bereits vor rund 450 bis 470 Millionen Jahren. Laut wissenschaftlicher Definition handelt es sich bei Fischen um lebende Wirbeltiere mit Kiemen. Die Artenvielfalt der Fische ist erstaunlich und lässt sich auf keine genaue Zahl festlegen. Der Grund hierfür ist darin zu finden, dass es regelmäßig zu Neuentdeckungen kommt, die auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung der einzelnen Fischarten zurückzuführen sind.
Wie bei vielen anderen Tierarten gibt es auch bei den Fischen Arten, die aufgrund ökologischer und ökonomischer Faktoren gefährdet sind. Um bei der Bevölkerung Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen, wird jährlich ein Fisch zum Fisch des Jahres gewählt, dessen Bestand gefährdet ist. Auf die Gefährdung der Fische aufmerksam zu machen, ist aus unterschiedlichen Gründen wichtig. Insbesondere, da sie seit Millionen von Jahren in einem engen Zusammenhang mit dem Ökosystem des Meeres stehen.
Als Taucher sollte man sich daher bewusst sein, dass das, was man unter Wasser zu sehen bekommt, nicht selbstverständlich ist. Man sollte ein Verständnis dafür entwickeln, dass man bei der Begegnung der Fische Zeuge der Entwicklung uralter Lebewesen wird. Als Liebhaber der Unterwasserwelt sollte man darüber nachdenken, sich intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen und sich zu bemühen, den Erhalt der Artenvielfalt der Fische zu unterstützen.
Merkmale des Kofferfisches
Der Kofferfisch hebt sich insbesondere optisch von anderen Artgenossen seiner Familie der Ostraciidae ab. Durch seine kantige Körperform ist er leicht von anderen Fischen zu unterscheiden. Je nach Art kann der Kofferfisch Maße von 20 cm Breite und 45 cm Länge erreichen. Er ist mit dem Kugelfisch verwandt, jedoch wird sein Körper durch einen Schutzpanzer aus sechseckigen Knochenplatten geschützt. Er kann die Form seines Körpers daher nicht wie der Kugelfisch verändern.
Geöffnet ist der Knochenpanzer des Kofferfisches lediglich für Mund, Augen, Kiemen, Flossen und Anus. Der Kiemendeckel ist mit dem Panzer verwachsen, weshalb hier keine Bewegung stattfinden kann. Damit der Kofferfisch trotzdem unter Wasser atmen kann, wird diese Aufgabe, statt vom Kiemendeckel, vom flexiblen Mundboden übernommen. Aufgrund des Panzers besitzt der Kofferfisch weder Bauchflossen noch Rippen.
Die Farben und Muster des Kofferfisches spiegeln häufig die Struktur des Knochenpanzers wider. Außerdem sind die unterschiedlichen Geschlechter des Kofferfisches bei vielen Arten unterschiedlichen gefärbt.
Der Lebensraum des Kofferfisches
Kategorisiert wird der Kofferfisch in zwei Arten, wobei beide Arten zur Familie der Ostracion cubicus gehören. Während die eine Unterfamilie, die Aracaninae, in den Gewässern des Westpazifiks beheimatet ist und in Tiefen von bis zu 200 Metern vorkommt, ist die andere Unterfamilie, die Ostraciidae in flachen, eher tropischen Gewässern zuhause und hält sich nur in Tiefen von bis zu 50 Metern auf.
Doch egal, ob in den Tiefen der Meere oder im nächstgelegenen Korallenriff, anzutreffen sind Kofferfische niemals im Schwarm. In der Regel sind sie Einzelgänger, teilweise halten sie sich auch in Paaren auf. Zuhause sind sie insbesondere in Korallenriffen, Algen- und Tangfeldern sowie Seegraswiesen.
Das Kofferfischmännchen teilt sich in der Regel mit mehreren Weibchen ein Revier. Die Fortpflanzung des Kofferfisches findet an einer erhöhten Stelle innerhalb des Reviers statt. Die befruchteten Eier werden an die Wasseroberfläche gebracht und durch die Strömung des Meeres verteilt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und entwickeln sich zu Jungfischen.
Was Taucher über den Kofferfisch wissen sollten
Wie die meisten seiner Artgenossen zeichnet sich auch der Kofferfisch durch seine Scheu aus. Zusätzlich zu seinem Panzer, durch den sein Körper geschützt wird, ist der Kofferfisch im Stande, ein Nervengift abzusondern. Es handelt sich hierbei um ein Hautgift, welches in den Rückenstacheln des Kofferfisches gespeichert wird. Abgesondert wird dieses Hautgift, wenn der Kofferfisch gestresst ist oder in Gefahr schwebt. Während das Nervengift bei anderen Fischen zu Lähmung der Nervenenden und zum Tod führt, kann es beim Menschen maximal eine allergische Reaktion hervorrufen.
Gute Spots, um den Kofferfisch zu sehen
Kofferfische sind in allen Gewässern der Welt zuhause. Besonders beliebt ist beim Kofferfisch jedoch der Indopazifik. Aufgrund der besonders gebauten Kiemen und Nieren haben Kofferfische keine Probleme, im Salzwasser zu überleben. Im Laufe der Evolution haben sie Nieren entwickelt, die viel Wasser abgeben, während über die Kiemen aktiv Salz ausgeschieden wird. Mit etwas Glück können Taucher den Kofferfisch daher an allen bekannten Tauchspots weltweit zu Gesicht bekommen.
Australien – Der Kofferfisch am beliebtesten Tauchspot der Welt
Australien ist bei Tauchern sehr beliebt. Insbesondere die Ostküste hat für Taucher einiges zu bieten. Der wahrscheinlich beliebteste Spot zum Tauchen in Australien ist das Great Barriet Reef, welches von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt worden ist. Neben dem berühmten Great Barrier Reef, das nicht nur als das größte Korallenriff weltweit, sondern auch als das artenreichste gilt, gehört das Yongala Schiffswrack zu den Orten Australiens, an denen eine atemberaubende Artenvielfalt von Fischen beobachtet werden kann. Es ist die Heimat vieler unterschiedlicher Fischarten. Auch der Kofferfisch ist, neben über 1.000 anderen Fischarten, hier zuhause.
Hawaii – Tauchen im Paradies inklusive einem Meeting mit dem Kofferfisch
Auch Hawaii gehört zu den beliebten Zielen für Taucher. In den Gewässern rund um die Hawaii-Inseln begegnen Taucher einer unglaublichen Artenvielfalt von Fischen. Neben einer Begegnung mit dem Ostracion cubicus in seiner Farbenpracht können Taucher beim Tauchgang auf Hawaii auch auf eine Begegnung mit Meeresschildkröten, Rochen und Haien spekulieren. Aufgrund der gigantischen Artenvielfalt von Fischen und anderen Meerestieren gehören die Gewässer rund um Hawaii zu den außergewöhnlichsten Tauchspots der Welt.
Kofferfische – Häufig unterschätzt, überall zu finden
Rein optisch heben sich die Kofferfische von ihren Artgenossen ab. Daher erkennen Taucher ihn in der Regel sofort, wenn sie ihn treffen. Aufgrund der Tatsache, dass Kofferfische in allen Ozeanen der Welt zu finden sind, stehen die Chancen sehr gut, sie beim nächsten Tauchgang zu sehen. Auch wenn eine Begegnung mit ihnen für ihre Artgenossen unter Umständen tödlich sein kann, besteht für Taucher, trotz seines Hautgiftes, keine Gefahr.
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