Tauchen Azoren – Haie, Delfine, Wale und vieles mehr

Mai 20, 2022 | 0 Kommentare

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Azoren bestehen aus neun größeren und mehreren kleineren Inseln, die 1369 km westlich des europäischen Festlands liegen. Dabei ist die direkt mit dem Flugzeug erreichbare Insel Santa Maria die geologisch älteste Insel der Azoren im Atlantischen Ozean
  • Durch ihre wunderschöne vielfältige Unterwasserwelt bieten die Azoren sowohl für Tauchanfänger als auch für Experten viele unvergessliche Tauchgänge.
  • Um und zwischen den Inseln liegen etliche Tauchspots mit ganz unterschiedlichen Naturspektakeln
  • Die Unterwasserwelt der Azoren zeichnet sich durch eine sehr abwechslungsreiche Artenvielfalt und große Schwärme aus.

Die Azoren bietet nicht nur eine einzigartige vielfältige Natur, sondern auch eine ebenso lohnenswerte Unterwasserwelt. Beliebt sind die Azoren bei Tauchern vor allem aufgrund der Hochsee-Riffen. Es gibt hier so viele betauchbare Seeberge wie sonst nirgends und zwischen den neun Inseln können sich Taucher weit in die Tiefe hinab wagen.

Das Tauchen in den Azoren kann vor allem das Tauchen in Extremen bedeuten, welche die Lage der Azoren auf dem mittelatlantischen Rücken mit sich bringt. Zwar liegt der Kontinentalschelf an vielen Stellen wenige 100 Meter vor der Küstenlinie, stürzt dann aber in vierstellige Tiefenbereiche ab. Es gibt starke Strömungen und eine außergewöhnliche Unterwasservielfalt, weil die starken Strömungen der Tiefsee den Lebensräumen auf den isolierten Seebergen reichlich Nährstoffe zuführen. Dadurch entsteht an diesem Ort eine für heutige europäische Verhältnisse außergewöhnliche Nahrungskette, die dieses Tauchgebiet einzigartig macht.

 

—Inhaltsverzeichnis—

Tauchen Azoren – Das gibt es zu entdecken

Hier gibt es alles zu sehen, was das Taucherherz höherschlagen lässt. Von Hochsee-Riffen, außergewöhnlicher Unterwasser Flora und Fauna bis hin zu mehreren betauchbaren Seebergen, die etlichen Tierarten eine Heimat bieten. Neben der wunderschönen Unterwasserlandschaft lässt sich vor allem auch der Artenreichtum sehen. Im Hochseewasser über den Riffen leben die Plankton- und Quallenfressenden Arten wie Mondfische, Mantas, Stachelrochen und Schwärme von Mobulas, den Teufelsrochen. Die Seeberge bieten Karett- und Lederschildkröten oft Schutz auf ihren Wanderungen. Um die unterseeischen Gipfel herum finden sich allerlei Tümmler, Gelbflossen- und Großaugen-Tunfische, Marlins, Stachelmakrelen. Auch Galapagos-, Blau-, Hammer- und Makohaie liegen rund um die unterseeischen Gipfel auf der Lauer. Beim Azoren Tauchen ist eine Begegnung mit den schweren Kalibern der Meere bei Tauchgängen wahrscheinlicher als irgendwo sonst in europäischen Gewässern. Wer auf den Azoren unterwegs ist und nicht nur Tauchreisen unternimmt, hat auch die Möglichkeit, Pottwale zu beobachten oder mit Delfinen zu schwimmen.

Azoren Tauchen – Die schönsten Spots

Von Juli bis September ist für Taucher auf den Azoren Hauptsaison. Die Inselgruppe Formigas ist ein sehr beliebtes Ziel für Taucher. Neben etlichen Arten von Klein- und Großfischen steht hier auch häufig die Begeisterung für verschiedene Haiarten, beispielsweise den Blauhaien im Vordergrund, da diese in dieser Gegend gerne durch ihre Anwesenheit glänzen. Der Tauchtourismus konzentriert sich aufgrund der häufigen Begegnungen mit Walen und Delfinen bei angebotenen Tauchgängen vor allem auf die Inseln Faial und Pico. Abhängig vom Wetter werden in der Hochsaison einmal wöchentlich Touren von den Tauchbasen zu den Hochseebänken rund um Faial und Pico angeboten. Fast alle Tauchplätze verfügen hier über einzigartige Naturschauplätze. So gibt es zum Beispiel beeindruckende Lava-Formationen, tiefe Steilwände, betauchbare Canyons und riesige Torbögen zum Hindurchschwimmen. Die Unterwasserwelt der Insel Pico zählt weltweit für Taucher zu den interessantesten Zielen von Tauchreisen. Die Unterwasserberge sind ein besonderes Highlight, die von Mobulas über Großfische zu Makohaien alle möglichen Tierarten beherbergen können. Auch Blauhaie sind hier immer wieder anzutreffen. Natürlich gibt es hier überall Tauchbasen und Tauchschulen, die Tauchbegeisterte beim Azoren Tauchen beraten und unterstützen. Und da der Tauchtourismus vor allem auf den Inseln Graciosa und Terceira noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es dort auch für fortgeschrittene Taucher noch eine Menge zu entdecken. Im Folgenden stellen wir drei außergewöhnliche und unterschiedliche Tauchspots vor, die bei Tauchern der Azoren besonders beliebt sind.

1. Princess Alice Bank

Princess Alice Bank ist der berühmteste Offshore-Tauchplatz der Azoren und liegt etwa 70 Kilometer südwestlich der Insel Faial im offenen Meer. Die Bank hat einen vulkanischen Ursprung. Seine geringste Tiefe liegt bei 29 Metern. Die Ausdehnung der Bank beträgt 2,5 Seemeilen, also bei 4,6 km. Im Nordwesten und Südosten der Princess-Alice-Becken fällt der Meeresgrund auf über 3000 m Tiefe ab. Der echte Seeberg sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern beherbergt auch etliche Schulen von Mobula-Rochen, die oft sogar mehr als 50 Tiere umfassen. Außerdem gibt es hier riesige Schwärme pelagischer Fische zu sehen. Manchmal stoßen Taucher hier auch auf Mondfische, pelagische Mantas, Marlins und anderen Hochseebewohner. In diesem Tauchgebiet tummeln sich außerdem verschiedene Arten von Bernsteinmakrelen, Bonitos, Drückerfischen, Barrakudas und manchmal auch Tunas. Sie kommen in solchen Mengen, dass sie regelrechte Vorhänge bilden und diesen Ort zum aufregendsten betauchbaren Seeberg Europas machen. Da die Strömungen sehr stark und plötzlich auftreten können, sollten Azoren Taucher das Ankerseil nicht aus den Augen lassen und am besten gar nicht erst verlassen. Wer tiefe Freiwasserabstiege, Sprungschichten und die wechselnden Strömungen nicht abschreckend findet, kann sich entlang des Ankerseils bis zum Gipfel in knapp 40 Metern Tiefe fortbewegen. Dort gibt es kapitale Stachelrochen, Gabeldorsche, Zackenbarsche, Muränen und bunte Schweinsfische zu sehen. Es gab sogar schon Haibegegnungen in dieser Zone, allerdings äußerst selten. Und keine Sorge: Auch die etwas unerfahrenen Taucher kommen bereits im Flachwasser auf ihre Kosten.

2. Baixas do Canal

2 Seemeilen nördlich von den Felseninseln Ilhéus da Madalena, gibt es 3 Riffe, wobei die bekannte Baixa da Barca eins von ihnen ist. Die drei Untiefen befinden sich im sechs Kilometer breiten, strömungsreichen Kanal zwischen den Inseln Faial und Pico und liegen in einer biologischen Grauzone zwischen Küste und Hochsee. Hier können Taucher neben den beeindruckenden Adlerrochen und ganzen Schwärmen von Barrakudas auf Brassen, Papageifische, Stachelmakrelen und verschiedene Muränen-Arten treffen. Die Riffe unterscheiden sich stark voneinander und sind alle einen Tauchgang wert.
Die Baixa do Sul ist mit seinem sechs Meter flachen, von Braunalgen überzogenem Basaltplateau, welches stufenförmig bis auf 50 Meter abfällt, vor allem für Hochsee-Tauchanfänger geeignet.
Die Baixa da Norte dagegen kann nicht nur mit Schwarmfischen, schwarzen Korallen und Roten Fahnenbarschen aufwarten, sondern ist auch wesentlich tiefer und durch die Strömungen anspruchsvoller.

Das Riff Baixa da Barca befindet sich 20 Minuten vom Hafen von Madalen entfernt. Der zerklüftete Tauchplatz ist aufgrund seiner möglicherweise starken Strömungen vor allem etwas für die erfahrenen Taucher. Die Spitze des Baixa da Barca lässt sich erst in 20 Metern Tiefe entdecken. Hier kann man je nach Jahreszeit auf Schwärme großer pelagischer Fische wie den Gebänderten Barrakuda, den Augenstreifen-Bernsteinmakrelen oder auf Unechte Bonitos stoßen. Riesige Schwärmen von Blauen Bastardmakrelen locken außerdem weitere interessante Arten wie Riesenrochen oder Mondfische an. Die mit unzähligen Schraubensabellen bewachsenen Wände fallen bis in 50 Meter Bereiche ab, wo sich vor allem die Zackenbarsche heimisch fühlen. Am nahe gelegenen Platz Fumaroles steigen übrigens reihenweise Gasblasen aus dem Sandboden auf, was für eine einzigartige Stimmung im Wasser sorgt.

3. Baixa Ambrosio

Das Zuckerhut-Riff Baixa Ambrosio befindet sich zehn Kilometer vor der Nordwestküste und gilt als aufregendster Tauchplatz von Santa Maria. Vor allem im Sommer finden sich hier Schwärme von bis zu 20 Rochen. Erfahrene Taucher dürfen sich nach Absprache dem 50 Meter tiefen Gipfel des Seebergs nähern. Unerfahrenere Taucher können das Spektakel unter Wasser vom Bojenseil aus bereits ausgiebig genießen. Der Berg unter Wasser ist bewachsen mit rosa Schwämmen und bietet Fahnenbarschen, Bernsteinmakrelen und solitären Barrakudas sowie Blaubarschen ein Zuhause. Außerdem lassen sich auf dem Riff oftmals große Drachenköpfe und Mittelmeer-Muränen entdecken. Etwas näher an der Oberfläche lassen sich dagegen häufig Bonito- und Barrakuda-Schwärme, manchmal sogar Gelbflossen-Thunfische sehen.

Geführte Tauchtouren auf den Azoren?

Vor allem für die Tauchplätze um Santa Maria herum lassen sich geführte Abenteuertauchgänge buchen. Azoren-Tauchexperten fahren hier zu den besten Tauchplätzen rund um die Insel. Dabei kann zwischen den Tauchplätzen Santa Maria, Dollabarat und Formigas gewählt werden, die alle über unzählige außergewöhnliche Tauchspots verfügen. Auf vielen der Azoren-Inseln gibt es Tauchstationen, die gerne einen individuellen Tauchguide oder eine Gruppe zur Verfügung stellen. Für Anfänger gibt es Tauchkurse und wertvolle Tipps zu den besten und schönsten Tauchspots.

Die beste Zeit, um auf den Azoren tauchen zu gehen

Da sich die Wetterbedingungen auf den Azoren extrem schnell verändern, ist es schwer zu sagen, zu welcher Zeit die besten Bedingungen für Taucher herrschen. Momentan liegen die besten Monate zwischen Juni bis Oktober, doch auch hier müssen sich Taucher immer an den wechselnden Bedingungen des Meeres orientieren. Wer die optimalen Temperaturen möchte, der stattet den Azoren im September einen Besuch ab, denn dort ist es zwischen 16 °C bis maximal 24 °C warm.

Tauchen auf den Azoren: Unser Fazit

Die Azoren eignen sich perfekt als Urlaubsziel für Taucher, die viel Abwechslung haben möchten. Hier kommen sowohl Tauchanfänger als auch erfahrene Taucher auf ihre Kosten und können von Delfinen, Haiarten und Walen über die exotischsten Fischschwärme bis hin zu Rochen und Schildkröten alles Mögliche entdecken. Die Unterwasserwelt ist mindestens genauso beeindruckend und abwechslungsreich wie die Inseln selbst, immerhin finden sich dort unten viele Unterwasserberge, zahlreiche Riffe sowie tiefe Steilwände und Canyons. Dadurch ist die Unterwasserwelt beim Azoren-Tauchen allerdings auch schwierig einzuschätzen, weshalb eine gute Taucherausrüstung und ausreichende Sicherheitsvorkehrungen Pflicht sind. Neben der Vielfältigkeit der Inseln und der Schönheit der Azoren kann sich an zahlreichen Tauchstationen über die passendsten Tauchspots für Ihre Bedürfnisse informiert werden. Vom Hotelzimmer bis hin zu Appartements und Campingplätzen ist für jeden Urlauber und jeden Geldbeutel etwas dabei!

Bild von Vianney Dugrain auf Pixabay

Bild von Marcello Rabozzi auf Pixabay

Bild von baechi auf Pixabay